Joseph Freiherr von Eichendorff wurde vor 225 Jahren geboren
11.03.2013
Geboren wurde Joseph Freiherr von Eichendorff im oberschlesischen Schloss Lubowitz bei Ratibor (heute Raciborz) . Er war das zweite Kind des oberschlesischen Gutsbesitzers und Freiherrn Adolph von Eichendorff und dessen Frau Caroline. Nachdem Eichendorffs Vater seine verschuldeten Güter verkauft hatte, war das Leben des Sohnes eine eher unpoetische Erfüllung von Pflichten. Die Schule besuchte er in Breslau. Studium von Jura in Breslau, Halle und Heidelberg, Berlin und Wien. Zunächst suchte Eichendorff eine Beschäftigung im österreichischen Staatsdienst. Mit Beginn der Freiheitskriege suchte er sein Heil in Preußen.[1] Eintritt in das Lützower Freicorps und Beförderung zum Leutnant in einem schlesischen Landwehr-Infanterie-Regiment. Gneisenau und Friedrich de la Motte-Fouquet verschafften Eichendorff eine Stellung als Expedient im Kriegsministerium in Berlin. 1815 heiratete er Luise von Larisch, mit der er bereits seit 1809 verlobt war. Zu Beginn seiner Beamtenlaufbahn 1816 war er Referendar am Regierungspräsidium Breslau, wie damals üblich ohne Gehalt.
Am 22. 12. 1820 erhielt er eine bezahlte Anstellung als „katholischer Consistorial- und Schulrath beim Oberpräsidium und der Regierung zu Danzig“ in Marienwerder und war damit der Aufsichtsbeamte über das katholische Schulwesen beider Provinzen. Da die meisten Katholiken Polen waren, kamen ihm seine perfekten polnischen Sprachkenntnisse hier sehr zugute.
Als man 1824 die Provinzen West- und Ostpreußen zur Provinz Preußen vereinigte, zog die Regierung in Danzig von Marienwerder nach Königsberg um. Hier war er von 1824 – 1831 Oberpräsidialrat (Konsistial- und Schulrat) im Oberpräsidium des vereinigten West- und Ostpreußens und wohnte damals mit seiner Familie in der Langen Reihe 4 in Königsberg, in der später das Geologisch-Paläontologische Institut der Universität und die Bernsteinsammlung untergebracht waren.
In der Stadt am Pregel veröffentlichte er die Novelle „Aus dem Leben eines Taugenichts“, an der er seit 1817 gearbeitet hatte. In die Königsberger Zeit fällt auch der Druck des satirischen Dramas „Meierbeths Glück und Ende“ und das Drama „Ezelin von Romano“ (1828 bei Bornträger). Möglicherweise auf Wunsch von Oberpräsident Theodor von Schön schrieb er das Drama „Der letzte Held von Marienburg“ (1830 bei Hartung), das 1831 in Königsberg erfolglos aufgeführt wurde.
Da er zunehmend nicht mit den politischen Ansichten des Oberpräsidenten von Schön übereinstimmte, ließ er sich von Königsberg nach Berlin versetzen, wo er als „Hilfsarbeiter“ mit materieller Unsicherheit leben musste. In dieser Zeit war er Mitbegründer und Vorstandsmitglied des „Berliner Vereins für den Kölner Dombau“ und verfasste eine Arbeit über die Geschichte des Kölner Doms. 1844 ließ er sich pensionieren.
(News, 10. 3. 2013)