Pater Norbert Schlegel

Pater Norbert Schlegel

09.03.2021

Norbert Schlegel (9. 3. 1940 – 29. 8. 2009) wurde in Allenstein geboren, Sein Vater fiel schon 1940 als Soldat im 2. Weltkrieg. In den Wirren der Flucht 1945 verlor er seine Mutter. Mit dem Kreuzer „Leipzig“ gelangte er nach Dänemark und von dort nach Flensburg. 1950 fand er Aufnahme bei Pflegeeltern in Gutmadingen bei Donaueschingen in Baden-Württemberg. Hier ging er zur Volksschule und besuchte das Gymnasium. Das Abitur legte er 1966 am Abendgymnasium in Mainz ab und trat in den Prämonstratenser-Orden ein. Sein philosophisch-theologisches Studium absolvierte er an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom und legte seinen feierlichen Profess am 20. Mai 1971 im Generalat in Rom ab. 1971 wurde er in Königstein im Taunus zum Priester geweiht.

Ab 1983 entwickelte er ein enges Verhältnis zu den Sudentendeutschen. In diesem Jahr übernahm er das Amt des Priors in der indischen Missionsstation Mananthavady in Kerala. Diese gehörte zum Prämonstratenserstift Tepl-Villingen. Die Prämonstratenser-Abtei Tepl in Westböhmen war im 13. Jahrhundert vom damaligen Gaugrafen als Ersatz für dessen Teilnahme an einem Kreuzzug nach Jerusalem gegründet worden. Sie wurde mehrfach zerstört, aber immer wieder aufgebaut und entwickelte sich im Zeitalter der Glaubenskriege zu einem Zentrum der Gegenreformation. Nach der Vertreibung der Sudentendeutschen kamen die Ordensbrüder in einem Neubau in Villingen/Schwarzwald unter. Dieser Sitz wurde 1987 nach dem Stift Tepl im Kloster Obermedingen in der Diözese Augsburg verlegt. Letztendlich aber fand 2007 der Hauptsitz seinen Platz in Mananthavady.

1985 wurde Norbert Schlegel vom Konvent für sechs Jahre zum leitenden Prior des Prämonstratenserstiftes Tepl-Villingen gewählt und 1988 bis 1991 war er Spiritual bei den Dillinger Franziskanerinnen in Maria Medingen. 1991 wurde er dann Vertriebenenseelsorger der Diözese Augsburg. Er war seit 1993 Beauftragter der Deutschen Bischofskonferenz für die Seelsorge an den Sudetendeutschen. Ebenfalls 1993 übernahm er den Vorsitz des Sudetendeutschen Priesterwerks und im selben Jahr wurde er Pfarrer der St. Antonius-Gemeinde in Frankfurt-Rödelheim. 1998 übernahm er in Brannenburg im Landkreis Rosenheim die Leitung des Hauses St. Johann. Er war Mitglied des Landesvorstands der Sudetendeutschen Landsmannschaft und seit 1999 Visitator für die Sudetendeutschen.