Bankdirektor Ernst Hülse aus Ostpreußen

Bankdirektor Ernst Hülse aus Ostpreußen

30.07.2020

Ernst Hülse (29. 7. 1881 – 8. 3. 1949) wurde in Gutenfeld (heute Lugowoje), einem Dorf im Kreis Königsberg-Land, etwa 10 km vom Zentrum Königsbergs entfernt, geboren. Er machte das Abitur an der Burgschule in Königsberg, ging in eine Kaufmannslehre in seiner Heimatstadt und studierte dann Rechts- und Staatswissenschaft. Nach dem Studium trat er 1924 in die Reichsbank ein und avancierte zum Hauptkassenleiter und Direktor. Bis 1930 arbeitete er in der Beratungsstelle für Auslandskredite des RFMin und von 1930 – 1935 als beigeordneter Generaldirektor in der Bank für Internationalen Zahlungsverklehr, Basel. Nach Stationen bei der Reichsbank in Kiel und in Hamburg kam er nach Berlin. Hier wurde er die rechte Hand von Bankpräsident Hjalmar Schacht und Mitgliede des Reichsbank-Direktoriums sowie Stllv. Generaldirektor der Internat. Reparationsbank. Hülse war mit einer Jüdin verheiratet. Als Nazi-Gegner verfügte er über Kontakte zum Widerstand und war mit dieser Konstallation eine erwünschte deutsche Führungskraft zum Wiederaufbau des deutschen Bankenwesens. Er wurde deshalb nach 1945 in den Vorstand der Reichsbankleitstelle in der britischen Besathzungszone und 1948 zum Präsidenten der Landeszentralbank Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf berufen. Bemerkenswert war seine Mitarbeit bei der Konzeption der Währungsreform von 1948.