Heinrich Graf v. Lehndorff
22.06.2020
Heinrich Graf v.Lehndorff (22. 6. 1909 – 4. 9. 1944) aus der Linie Preyl war letzter deutscher Besitzer des Gutes Steinort und aktives Mitglied des Widerstands gegen Hitler. Nach der Schulzeit erhielt er eine landwirtschaftliche Ausbildung und erlernte das Gerberhandwerk. Nach dem Tod von “Onkel Carol” 1936 übernahm er die Begüterung Steinort. Im Febrzar 1937 heiratete er Gottliebe Gräfin Kalnein, die einem von den Prußen abstammenden adligen Geschlecht entstammte. Die Ehe war kurz, aber sehr glücklich. Ihr entsprossen vier Töchter, darunter die als Fotomodell und Schauspielerin weltweit bekannte Veruschka von Lehndorff. Im 2. Weltkrieg war Heinrich Graf Lehndorff aktives Mitglied des Widerstands gegen Hitler. Seiner Festnahme nach dem mißglückten Attentat vom 20. Juli 1944 in der nahen Wolfsschanze konnte er sich zunächst durch die Flucht aus einem Schloßfenster in die Wälder des Mauersees entziehen. Er stellte sich dann jedoch, um Unheil von seiner Familie fernzuhalten – seit 1937 war er mit Gottliebe Gräfin Kalnein, die hochschwanger war, verheiratet und hatte bereits 3 Kinder. Noch einmal entkam er seinen Bewachern aus dem Polizeiwagen vor dem Gestapo-Hauptquartier in der Berliner Prinz-Albrecht-Straße, wurde bei Neustrelitz in Mecklenburg-Vorpommern wieder aufgegriffen und nach der Gerichtsverhandlung von Roland Freislers Volksgerichtshof am 4. 9. 1944 in Berlin-Plötzensee gehenkt. Seine Kinder – damals 7, 5 und 2 Jahre alt – verschleppte die SS wie auch die Kinder anderer Widerstandskämpfer nach Thüringen und versteckte sie unter anderem Namen. Durch einen glücklichen Umstand identifizierte man sie später und gab sie ihren Angehörigen zurück