Erinnerung an den Ruder-Olympiasieger Frank Schepke aus Königsberg

Erinnerung an den Ruder-Olympiasieger Frank Schepke aus Königsberg

05.04.2020

Frank Schepke (5. 4. 1935 – 4. 4. 2017) wurde als viertes von sechs Kindern in Königsberg geboren und landete im Februar/März 1945 nach der Flucht der Familie über die Ostsee und Stettin in Schleswig-Holstein. Er studierte in Kiel Landwirtschaft, promovierte und baute nach kurzer Zeit als Assistent am Kuratorium für Technik in der Landwirtschaft (KTL) eine Firma für Straßen- und Gebäudereinigung auf, die er 1999 seinem ältesten Sohn übergab.

Bereits 1956 saß Frank Schepke gemeinsam mit seinem Bruder Kraft im schnellsten Achter der Bundesrepublik, der beinahe für die Olympischen Spiele 1956 in Melbourne nominiert wurde. Nach Beendigung seines landwirtschaftlichen Praktikums 1958 gehörte er zum von Karl Adam trainierten Renngemeinschaftsachter Ditmarsia Kiel/Ratzeburger RC. Bei den olympischen Regatten 1960 auf dem Albaner See in Italien siegte der Achter in seinem Vorlauf und gewann im Finale in einer Zeit von 5:57,18 Minuten vor dem Boot aus Kanada. Erneut wurden die neun Sportler als Mannschaft des Jahres ausgezeichnet. 1961 traten die Schepke-Brüder mit Karl-Heinz Hopp und Klaus Bittner sowie Steuermann Reiner Brümmer als Vierer mit Steuermann an. Das Boot von Ditmarsia Kiel siegte sowohl bei den Deutschen Meisterschaften als auch bei den Europameisterschaften. Insgesamt gewann Frank Schepke fünf Deutsche Meisterschaften und zwei Europameister-Titel, darunter den überlegenen Sieg bei der Europameisterschaft 1959 in Macon in Frankreich.