Max von Forckenbeck und das Seebad Kahlberg
23.10.2019
Max von Forckenbeck (23. 10. 1821 – 26. 5. 1892) war der Sohn des Vizepräsidenten am Oberlandgericht in Glogau Franz von Forckenbeck und studierte ebenfalls Jura in Gießen und Berlin. Nach dem Studium war er Referendar und dann Assessor am Stadtgericht in Glogau und wurde 1849 vom Preußischen Justizministerium als Rechtsanwalt in Mohrungen zugelassen. Hier arbeitete er bis 1859 als Stadtverordneter sowie als Vertreter der Stadt am Kreistag, nahm 1858 noch am ersten Kongress deutscher Volkswirte teil und war einer der Gründer der Volkswirtschaftlichen Gesellschaft für Ost- und Westpreußen, bevor er sich in die große Politik begab. Forckenbeck wurde ins Preußische Abgeordnetenhaus gewählt, gründete die Deutsche Fortschrittspartei, übernahm 1866 im Preußischen Abgeordnetenhaus und anschließend im Deutschen Reichstag das Amt des Präsidenten bis 1879. 1872 wählte man ihn zum Oberbürgermeister von Breslau und 1878 zum Oberbürgermeister von Berlin, wo er als einer der bedeutendsten Oberbürgermeister der Stadt in die Geschichte einging.
Zu Beginn der Kaiserzeit gründete Forckenbeck unter Beteiligung des Industriellen Ferdinand Schichau 1871 die “Seebad Kahlberg Aktiengesellschaft”. Auf der Frischen Nehrung gegenüber von Elbing wurden Molen gebaut, eine Seewasser- und eine Warmbadeanstalt sowie Hotels errichtet und Tennisplätze angelegt. In der weiteren Entwicklung entstand das bekannte Seebad Kahlberg an der Ostsee, das man bald als “Märchenland zwischen zwei Meeren” bezeichnete und das heute noch viele Feriengäste anzieht.