Erinnerung an den Arzt Prof. Egbert Braatz
06.05.2019
Egbert Braatz (6. 5. 1849 – 16. 8. 1942) wurde in Schirwindt, Kreis Pillkallen, als Sohn des Tierarztes Wilhelm Braatz geboren. Nach seiner Schulzeit in Riga studierte er in Königsberg, Dorpat und Leipzig, wo er 1878 sein Staatsexamen ablegte. 1880 promovierte er in Leipzig und im selben Jahr bestand er das russische Staatsexamen in Dorpat. Von da an bis 1889 praktizierte er in Riga und Libau und war von 1890 – 1893 in Heidelberg tätig. Sodann ließ er sich als Chirurg in Königsberg nieder, wo er 1896 die Lehrbefugnis an der Chirurgie der Albertina erlangte und kurz nach 1900 zum Professor ernannt wurde.
Braatz hat sehr viel für die Asepsis in der Chirurgie getan. Das ist der Hintergrund dafür, dass die Operationsverfahren bei der Gastroenterologie und die Benennung chirurgischer Instrumente mit dem Namen Egbert Braatz verbunden sind. In Japan hatte 1870 ein Regierungsdekret festgelegt, dass die deutsche Medizin als bindendes Modell für die Ausbildung und Praxis japanischer Ärzte zu gelten hat. Das hat dort vor allem auch Egbert Braatz bekannt gemacht, weshalb sein Andenken in Japan fortlebt, während der Arzt in Deutschland heute weitgehend unbekannt ist.