Herzog Albrecht Friedrich, Ahnherr des Staates namens Preußen

Herzog Albrecht Friedrich, Ahnherr des Staates namens Preußen

28.08.2018

Albrecht Friedrich (29. 4. 1553 – 28. 8. 1618) stammte aus der 2. Ehe Herzog Albrechts mit Anna Marie, Tochter des Herzogs Erich der Ältere von Braunschweig. Zunächst nahm er eine normale Entwicklung. Doch in den 1570er Jahren erkrankte er zunehmend an Geistesschwäche. Seine Hochzeit am 14. 10. 1573 mit Marie Eleonore, Tochter des Herzogs von Jülich-Kleve, brachte allenfalls vorübergehende gesundheitliche Besserung. Immerhin aber wurden dem Herzogspaar 7 Kinder geboren, als erstes die Tochter Anna.

Die Vererbung des Herzogtums Preußen erfolgte aber nicht ganz so reibungslos. Am 9. 12. 1550 erzielte Herzog Albrecht eine Übereinkunft mit dem Lehensherrn, dem König von Polen, dass die markgräfliche Linie von Brandenburg-Ansbach-Bayreuth mitbelehnt wurde. Nach dem Tod Herzog Albrechts und der Neubelehnung seines Sohnes Albrecht Friedrich wurden insbesondere mit dessen zunehmend wachsender geistiger Verwirrung neue Überlegungen angestellt.

Durch Zahlung von 200.000 Gulden und das Angebot militärischer Unterstützung brachte der Onkel, Markgraf Georg Friedrich von Ansbach-Bayreuth, den polnischen König davon ab, Preußen der polnischen Krone einzuverleiben und statt dessen ihn am 22. 9. 1577 mit der Vormundschaft über den kranken Herzog Albrecht Friedrich und am 23. 10. 1578 mit der gesamten Administration Preußens zu betrauen, die er bis zu seinem Tod 1603 ausübte.

Durch eine weitere Vereinbarung vom 27. 2. 1579 konnte Georg Friedrich erreichen, dass der König von Polen zustimmte, das Haus Hohenzollern-Brandenburg in die Erbfolge einzubeziehen, wenn Georg Friedrich oder Albrecht Friedrich ohne männliche Nachkommen bleiben sollten. Am 30. 10. 1594 heiratete die älteste Tochter Anna den Kurfürsten Johann Sigismund von Hohenzollern-Brandenburg und brachte ihre Erbansprüche auf das Herzogtum Preußen in die Ehe ein. Als mit dem Tod Herzog Albrecht-Friedrichs am 28. 8. 1618 die herzoglich-preußische Linie des Hauses Hohenzollern im Mannesstamm ausstarb, setzte die endgültige Herrschaft der Brandenburger Hohenzollern in Preußen ein und beide Ländern konnten in Personalunion vereinigt werden. Später folgte die Realunion und nachdem Kurfürst Friedrich III. sich in Königsberg 1701 zum König in Preußen krönte, nahm das gesamte Land den Namen Preußen an.