Vor 50 Jahren starb Dr. Gertrud Dorka – erster weiblicher Direktor eines staatlichen Museums in Berlin oder gar in Deutschland

Vor 50 Jahren starb Dr. Gertrud Dorka – erster weiblicher Direktor eines staatlichen Museums in Berlin oder gar in Deutschland

14.02.2016

Gertrud Dorka (19. 3. 1893 – 14. 2. 1976), geboren in dem kleinen Dorf Orlau, Kreis Neidenburg in Ostpreußen, besuchte die Höhere Mädchenschule und erwarb die Lehrbefähigung 1914. Im selben Jahr kam sie nach Berlin und war vom 1. 10. 1914 bis 31. 8. 1947 Lehrerin an verschiedenen Schulen des Bezirks Pankow von Berlin. 1930 bis 1936 absolvierte sie zusätzlich ein Studium der Anthropologie, der historischen Geographie und der Prähistorie und promovierte 1936 in Kiel. Sie erhielt jedoch keine für diese Zusatzausbildung angemessene Anstellung, weil sie sich weigerte, in die NSDAP einzutreten. Deshalb ging sie als Lehrerin zurück nach Pankow.

Als man 1947 daran ging, die im Schutt des Museums für Vor- und Frühgeschichte, später Völkerkundemuseum, in der Stresemannstrasse verborgenen Schätze des Museums zu bergen, wurde Dr. Gertrud Dorka als Direktorin des Museums für Vor- und Frühgeschichte mit der Leitung dieser Aufgabe betraut, zunächst mit Unterstützung von nur zwei Helfern. Gleichzeitig war sie Leiterin des Referats für Bodendenkmalpflege. 1948 holte sie die ausgelagerten Teile der Heinrich-Schliemann-Sammlung aus Trebus zurück nach Berlin. 1955 konnte eine erste Schausammlung in acht zu unterst liegenden Räumen des Südwestflügels der Ruine des Museums eröffnet und ein Überblick über die märkische Vor- und Frühgeschichte von der Eiszeit bis zur Gründung Berlins gegeben werden. So ist es ihrer Arbeit zu verdanken, dass viele kostbare Bestände des Museums für Vor- und Frühgeschichte in Berlin erhalten blieben. In Berlin ist seit 1996 der Gertrud-Dorka-Weg im Frauenviertel von Rudow nach ihr benannt.