Erinnerung an Heldentaten eines baltendeutschen russischen Offiziers im 1. Weltkrieg in Ostpreußen und danach
07.02.2013
Pjotr Wrangel oder Peter von Wrangel führte ein Kavallerieregiment der 1. Russischen Armee und eroberte am 19. August 1914 mit einer Schwadron die Verteidigungsstellung der Deutschen in Kauschen, Kreis Tilsit-Ragnit, südöstlich von Breitenstein. Die deutsche Batterie wurde dabei zerstört, die deutschen Besatzung im Nahkampf getötet. Für diesen militärischen Erfolg wurde Wrangel, auch der “schwarze Baron” genannt, mit dem Orden des Heiligen Georg 4. Klasse geehrt und diese Heldentat ist nunmehr Anlaß, dass man auf dem kleinen Soldatenfriedhof in Meshduretschje – Kauschen am Jahrestag des Scharmützels eine Gedenktafel für Wrangel aufstellen will. Der Soldatenfriedhof ist ein Teil des zivilen Dorffriedhofs.
Im Zuge der Oktoberrevolution begab sich Wrangel auf die Krim, schloss sich dort 1918 den Einheiten der Weißen Armee an und übernahm das Kommando über eine Kavalleriedivision. Im Frühjahr 1919 führte er die Armee der Weißrussen im Kaukasus und fügte der dortigen Roten Armee erhebliche Verluste zu. Dann gab es Streit mit General Denikin. Nach einem kurzen Aufenthalt im Exil stieg Wrangel auf zum Oberbefehlshaber aller Einheiten der Weißen Armee auf der Krim. Zusammen mit einer lokalen Koalitionsregierung setzte er eine Bodenreform durch und schuf die Voraussetzungen für einen ökonomischen Aufschwung, der die Krim kurzzeitig zu einer der reichsten Gebiete im damaligen Russland machte.
Seine Armee wurde jedoch in den ständigen Kämpfen mit der Roten Armee aufgerieben. Deshalb entschloss er sich, von der Krim fortzuziehen. Am 16. November 1920 verließ er mit seinen letzten Einheiten das heimatliche Land und begab sich selbst nach Jugoslawien. Hier gründete er die Union aller Russischen Militärverbände und wurde Oberhaupt sämtlicher aus Russland geflüchteten Mitglieder der weißrussischen Armee. Die Pläne eines Guerillakrieges gegen die Sowjetunion zerschlugen sich jedoch. Am 25. April 1928 starb Wrangel unerwartet, möglicherweise, nachdem er von einem sowjetischen Geheimagenten vergiftet worden war. Seine letzte Ruhe fand er in der russisch-orthodoxen Kirche zur Heiligen Dreifaltigkeit in Belgrad.
(Andrey Konstantinow, 6. 2. 2013 und Wikipedia)