Vor 175 Jahren, am 14. Dezember 1837, wurden die “Göttinger Sieben” entlassen
14.12.2012
Zu den berühmten aufrührerischen Professoren der Georg-August-Universität in Hannover, die am 14. 12. 1837 fristlos entlassen wurden, gehörten neben den Brüdern Jacob und Wilhelm Grimm, die die berühmte Sammlung „Kinder- und Hausmärchen“ herausbrachten, der Historiker Friedrich Christoph Dahlmann, der Orientalist Heinrich Ewald, der Literaturhistoriker Georg Gottfried Gervinus, der Physiker Wilhelm Eduard Weber auch der Elbinger Landsmann und Staatsrechtler Professor Wilhelm Albrecht (1800 – 1876). Die Sieben hatten das autoritäre und eigenmächtige Vorgehen des Hannoverschen Königs Ernst August, die Verfassung für das Königreich kurz nach seiner Thronbesteigung einfach außer Kraft zu setzen, öffentlich angeprangert. Der vom Hannoverschen König ebenfalls gemaßregelte Albrecht wurde demonstrativ in Elbing durch einen Fackelzug gefeiert. Die Elbinger schickten ihm eine Dankadresse und dem preußischen Innenminister, damit er es auch ja bemerke, eine Abschrift. Daraufhin rügte der Innenminister v. Rochow die Kritiker in Elbing, dass sie an die Anordnungen eines Monarchen gefälligst nicht den Maßstab der beschränkten Einsicht von Untertanen zu legen hätten. Daraus machten die Elbinger flugs den bekannten Spruch vom “beschränkten Untertanenverstand“. Schon wenige Jahre später rehabilitierte König Friedrich Wilhelm IV. die Gemaßregelten teilweise und insgesamt zeigte der nationale Widerhall auf die Protestaktion das zunehmende Gewicht des Liberalismus in Deutschland.