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Das Bild Friedrichs des Großen in Russland und Polen wandelt sich

Das Bild Friedrichs des Großen in Russland und Polen wandelt sich

25.09.2012

Friedrich II. wird nicht mehr vorrangig als Eroberer gesehen, dessen Aggressivität sich bis in den zweiten Weltkrieg fortsetzte, sagt Wiktor Sergejew, der den Lehrstuhl für internationale Geschichte an der Immanuel-Kant-Universität in Kaliningrad leitet. Unter dem Alten Fritz seien rund 15000 protestantische Einwanderer – Handwerker und Händler – aus Frankreich und Holland, aber auch aus anderen Teilen Preußens in den damals östlichsten Teil des Königreichs gekommen und hätten für Wohlstand gesorgt. Auch das Verhältnis zwischen dem Preußen und der späteren Zarin Katharina II., einer geborenen Prinzessin von Anhalt-Zerbst, die Friedrich dem ihm freundschaftlich verbundenen Zaren Peter III. als Ehefrau vermittelt hatte. ist für die Russen von höchstem Interesse. Dass sich die junge Deutsche jedoch so rasch und tief in die russische Seele und die Kultur ihrer neuen Landsleute hineinarbeiten würde – und die Ermordung ihres Mannes einleitete, um selbst zur Zarin aufzusteigen -, dürfte sogar für Friedrich eine riesige Überraschung gewesen sein.

(Märkische Oderzeitung, 24. 9. 2012)