Prigorodnoe – Petrikatschen/Schützenort
Petrikatschen war ein kleines Dorf mit etwa 150 Einwohnern an der Hauptstraße zwischen Stallupönen und Eydtkuhnen, das 1938 in Schützenort umbenannt wurde. Es gab dort ein Gut mit Ziegelei und ein paar Bauernhöfe, wo sich einige der 1730 vertriebenen Salzburger, aber auch ausgewanderte Reformierte aus Hessen niedergelassen hatten, vielleicht aber auch noch Nachkommen von Prußen und zugewanderten Litauern wohnten.
Das alles ist nicht spektakulär. Und dennoch gibt es Außergewöhnliches zu berichten: eine heute dort wohnende Russin stieß in ihrem Garten beim Umgraben auf einen besonderen Fund. Sie förderte ein äußerst interessantes Bronzekreuz von etwa 30 cm Höhe zu Tage. Es zeigt auf der Vorderseite eine Christusfigur, die nicht am Kreuz, sondern an einem Weinstock hängt, dazu am Fuß ein nicht identifizierbares kleines Behältnis. Die Rückseite ziert das Vaterunser, dessen Text vom damals üblichen Sprachgebrauch abweicht. So heißt es “Vater unser im Himmel”, und nicht “Vater unser, der du bist im Himmel”, oder es heißt “erlöse uns von dem Bösen” und nicht “von dem Übel”.
Die Bäuerin fand keine Erklärung für die Herkunft dieses sakralen Gegenstands und wandte sich deshalb an Herrn Hans Dieter Minge in Berlin, der seinerseits Frau Geede von der Ostpreußische Familie in der Ostpreußen-Zeitung einschaltete. Die veröffentlichte diese Geschichte[1] mit Hinweis auf den Ansprechpartner für etwaige Erkenntnisse: Hans Dieter Minge, Michiganseestrasse 1, 10319 Berlin, Tel.: 030 511 12 22. Vielleicht kann ja jemand zu Klärung beitragen.
[1] Ostpreußenblatt Nr. 24 vom 16. Juni 2012, S. 14