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Die zwei Leben der Marion Dönhoff

Ein Themenabend anlässlich des 20. Todestages mit Tatjana Gräfin Dönhoff, Gunter Hofmann und Adam Krzeminski Moderation: Dr. Uwe Naumann am Donnerstag, 3. November 2022 um 19:00 Uhr im Mahnmal St. Nikolai, Willy-Brandt-Straße 60, Hamburg. Eintritt frei

Im Januar 1945 schwingt sich eine junge Frau aufs Pferd und reitet auf der Flucht vor der Roten Armee von Ostpreußen in den Westen. Ohne Hitlers Krieg hätte Marion Dönhoff ihr Leben vermutlich als Gutsherrin auf einem der Dönhoff’schen Anwesen verbracht, so wurde sie „die Gräfin“ und eine Schlüsselfigur der Bundesrepublik. Über fünfzig Jahre prägte sie Deutschlands größte Wochenzeitung „Die Zeit“ – als Journalistin, Chefredakteurin und Herausgeberin. Nach dem Krieg, trotz des schmerzlichen Verlustes der Heimat, setzte sie sich für eine Versöhnung mit Polen und Russland ein.

In unserer Veranstaltung anlässlich ihres 20. Todestages möchten wir an den Lebensweg dieser Ausnahmefrau erinnern. Über „das erste Leben“ der Marion Dönhoff, beginnend am 2. Dezember 1909 auf Schloss Friedrichstein in Ostpreußen spricht der renommierte polnische Journalist Adam Krzeminski: vom Aufwachsen im Schloss, dem Studium in Frankfurt und Basel und dem Attentat vom 20. Juli 1944. Er beleuchtet auch ihre große Rolle, die sie trotz innerer Zerrissenheit im Ost-West Aussöhnungsprozess der Ära Willy Brandt gespielt hat. An ihr “zweites Leben” nach dem Krieg als einflussreiche Journalistin und Bestsellerautorin in Hamburg erinnert Gunter Hofmann, der viele Jahre ihr Redaktionskollege bei der „Zeit“ war: Wie vollzog sich der Wandel der adligen Gutsherrin zur Journalistin, welche Themen haben sie bewegt, warum wurde sie als publizistisch-moralische Instanz angesehen, wer gehörte zu ihrem engen Freundeskreis?

Die große Zäsur zwischen diesen zwei Lebensabschnitten bildet die Flucht aus Ostpreußen im Januar 1945. Von dem 1600 kilometerlangem Ritt nach Westen berichtet Tatjana Gräfin Dönhoff, die 2004 Marions Fluchtroute nachgefahren ist. Sie erzählt auch, wie die Familie von Dönhoff mit dem Verlust der Heimat umgangen ist und welche Beziehungen sie zu dem ehemaligen Ostpreußen und seinen Bewohnern pflegt.

Veranstalter: Deutsch-Polnische Gesellschaft Hamburg e.V., Mahnmal St. Nikolai, Kulturreferat am Ostpreußischen Landesmuseum in Lüneburg

Die Veranstalter bedanken sich bei der ZEIT-Stiftung für die finanzielle Unterstützung der Veranstaltung Vielen Dank für Ihre Bemühungen und mit freundlichen Grüßen

Agata Kern

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i.A. Agata Kern M.A.
Kulturreferentin für Ostpreußen und das Baltikum

Ostpreußisches Landesmuseum mit Deutschbaltischer Abteilung, Heiligengeiststr. 38, D-21335 Lüneburg
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