In Vorbereitung des Jubiläumsjahres zum 300. Geburtstag von Immanuel Kant in 2024
ist heute der Spatenstich für das erste Kant-Museum Deutschlands in Lüneburg erfolgt.
Entstehen wird es als Erweiterungsbau des Ostpreußischen Landesmuseums (OLM) auf
einer Fläche von etwa 500 qm Nutzfläche. Der Bund unterstützt den Neubau und die
Ausstellung mit 5,6 Millionen Euro aus dem Etat für Kultur und Medien. Weitere Mittel
in Höhe von 2,4 Millionen Euro stellt das Land Niedersachsen bereit.
Kulturstaatsministerin Claudia Roth: „Mit dem Museumsneubau entsteht erstmals ein
Ort, der die beeindruckende Ideenwelt Immanuel Kants als Ganzes vermittelt. Seine
Überlegungen zur Gestaltung einer globalen Friedensordnung haben nichts an
Aktualität verloren, ganz im Gegenteil. Auch die Grundprinzipien der Aufklärung
müssen gerade in unseren Zeiten erinnert und verteidigt werden. Umso wichtiger ist es,
dass das bedeutende Werk Kants in unserer Museumslandschaft eine angemessene
Präsentation und Würdigung erfährt – insbesondere auch mit Blick auf das Kant-
Jubiläum 2024. Idealer Partner hierfür ist das Ostpreußische Landesmuseum, das diese
Lücke von heute an schließen wird. Der Bund wird dabei verlässlich zur Seite stehen und
unterstützt den Neubau nach Kräften.“
Niedersachsens Minister für Wissenschaft und Kultur Falko Mohrs: „Das gemeinsame
Engagement von Bund und Land ermöglicht dem Ostpreußischen Landesmuseum einen
großen Entwicklungsschritt. Mit dem neuen Kant-Bau gibt das Museum dem
wichtigsten Denker der europäischen Aufklärung zu dessen 300. Geburtstag in
Niedersachsen ein Zuhause. Die neue Dauerausstellung wird einen modernen Zugang
zur Philosophie von Immanuel Kant ermöglichen und zeigen, dass seine Ideen aktueller
denn je sind. Warb er doch schon zu einer Zeit für eine friedliche Koexistenz der
Staaten, als der europäische Zusammenhalt noch ferne Utopie war, und entwickelte
visionäre Konzepte wie Völkerbund, Völkerrecht und Menschenrechte. Das Bau- und
Ausstellungsprojekt stärkt die Bildungsarbeit des Museums und dessen Rolle als
Kulturbotschafter.“
Zeitlebens hat Immanuel Kant, der „Weltendenker“ aus Königsberg, Ostpreußen nie
verlassen. Auch aus diesem Grund gibt es in Deutschland bis heute keine museale
Präsentation dieser herausragenden, international gewürdigten Persönlichkeit.
Kant gilt als der wichtigste Denker nicht nur der Aufklärung, sondern der Moderne
insgesamt. Seine im berühmten Kategorischen Imperativ kondensierten, auf Rationalität
fußenden ethischen Grundsätze bilden in einer immer säkularer werdenden Welt
wesentliche Entscheidungshilfen zur Bewältigung aktueller Probleme wie zur Impffrage
oder dem Klimawandel. Auch unser Verständnis von Demokratie, zu den im
Grundgesetz fixierten Menschen- und Freiheitsrechten beruht wesentlich auf den Ideen
Kants. Sein berühmtestes Werk ist aber die „Kritik der reinen Vernunft“, dessen
Erkenntnistheorie unsere Sicht auf die Welt revolutionierte und bis heute prägt.Als Generalplaner für den Erweiterungsbau wurde das Büro „Sunder-Plassmann
Architekten PartGmbB“ nach europaweiter Ausschreibung berufen. Die
Ausstellungsgestaltung erfolgt durch das Büro „Sunder-Plassmann-Werner-
Szenografie“.
——————————
Kontakt Öffentlichkeitsarbeit und Marketing Ostpreußisches Landesmuseum
Mareike Kelzenberg M.A., Wissenschaftliche Volontärin
Tel. +49 (0)4131 7599528, E-Mail: m.kelzenberg@ol-lg.de
Ostpreußisches Landesmuseum mit Deutschbaltischer Abteilung
Heiligengeiststraße 38, 21335 Lüneburg
Tel. +49 (0)4131 759950, Fax +49 (0)4131 7599511
E-Mail: info@ol-lg.de, Internet: http://www.ostpreussisches-landesmuseum.de