Perteltnicken

Ternowka – Perteltnicken

Das kleine Dorf südlich von Pobethen wurde 1392 erstmals urkundlich erwähnt. Es verfügte bereits 1738 über eine einklassige Schule, die man später um eine zweite Klasse erweiterte. 1940 wurde ein Schulneubau errichtet, einer der letzten zu deutscher Zeit im Samland.

Östlich und südöstlich des Dorfes erstreckte sich ein feuchtes und mooriges Gebiet mit etlichen Teichen. In einem Teil von tiefem Moor fand man in den 1880er Jahren das Skelett eines Ritters in voller Ausrüstung.

Das Feuchtgebiet war sicher der Ausgangspunkt für die Anlage von Fischteichen. Im Laufe des 19. Jahrhunderts bildete sich durch Aufkäufe von Bauernland eine Gutswirtschaft, als deren Eigentümer Dr., Hugo Kordgien verzeichnet war. Der baute auf dieser Basis1896 eine Fischzuchtanstalt aus, die einzige dieser Art in Ostpreußen. Man züchtete Bach- und Regenbogenforellen, Saiblinge, Schleie, Karauschen und einen gut gedeihenden Zwergwels, stellte dann jedoch die Zucht von Karpfen in den Vordergrund. Der Betrieb bewirtschaftete eine Fläche von 20,6 ha und verfügte über 44 kleineren und grpßeren Teichen und Wasserbecken. 1924 wurde an der Albertus-Universität in Königsberg ein Fischerei-Institut eingerichtet, das die Teichanlagen in Perteltnicken pachtete. Man betrieb jetzt eine Karpfen- und Schleienwirtschaft sowie eine Forellenzucht und baute die Versuchsteichwirtschaft auf gut 60 Teiche verschiedener Größe aus. Mehr als die Hälfte davon entfiel auf die Forellenzcuht. 1928 kam ein Fischbruthaus hinzu. Im Herbst wurde abgefischt und daraus verkaufte man bis zu 40 Zentner Speisekarpfen und Schleie für die Weihnachtszeit.[1]



[1] Hans-Georg Klemm, Erinerungen an vergessene Orte im Samland: Perteltnicken, Unser schönes Samland, Winter 2014, S. 26 f

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