Die Kirche von Rudau wurde um 1350 erbaut. 1354 hat sie jedenfalls bereits bestanden. 1321 war ein Pfarrer erwähnt worden, für 1351 ist Pfarrer Nicolaus dokumentiert.
Es handelte sich um einen geräumigen Saalbau aus Feldstein, verputzt, mit Backsteinen zur Umrahmung der Tür und Fensteröffnungen. Nach einem Einsturz erfolgte der Wiederaufbau 1820 – 1824. Der neogotische Kirchturm wurde 1828 vollendet. Er ging vermutlich aus dem alten Burgturm hervor. An der Kanzelseite war die Rüstung von Henning Schindekop angebracht, der in der Schlacht bei Rudau fiel.
Die Kirche gelangte unversehrt über den Krieg und wurde danach bis in die 1980er Jahre als Getreidetrocknungshalle genutzt. Mangels Wartung wurde das Dach undicht und die Pfarrkirche von Rudau ist seitdem im Verfall begriffen: die Balkendecke fehlt und das Dach befand sich schon 1991 im Stadium des Abbruchs und ist inzwischen vollständig verloren. Innen an der südlichen Wand des Kirchenschiffs erkannte man damals noch Bemalungen auf der Barockumrahmung eines Epitaphs und es existierte noch die Grabplatte für Margarete Gaudecker (gest. 1596) mit der eingravierten Gestalt der Verstorbenen. Die Tür der Vorhalle war ausgebaut und 1990 dem Kunsthistorischen Museum Kaliningrad übergeben worden.
Ein Pfarrhaus wurde 1750 errichtet.
Aus dem noch wundergläubigen 17. Jh. wurde die Geschichte eines „Blutwunders“ übermittelt. Im Jahr 1615 fand der damalige Rudauer Pfarrer mit Namen Biber in einem für die Abendmahlsspende benutzten Kelch einen Blutstreifen. Ein im Kelch steckendes Tuch offenbarte Blutflecken. Der Pfarrer hielt die Erscheinung für den übernatürlichen Vorboten eines göttlichen Strafgerichts. Dennoch landete der Kelch in der kurfürstlichen Kammer in Berlin. Ein Rudauisches Strafgericht ist jedoch nirgends überliefert. Vermutlich hatte lediglich ein junger Ministrant Nasenbluten.