Juknischken

Juknischken/Bahnfelde

Jucknischken wurde etwa im 17. Jh. gegründet. In der Zeit der Großen Pest 1709 – 1711 wird schon von vielen toten Dorfbewohnern berichtet. Die Lücken wurden sehr bald von etlichen eingewanderten Salzburgern geschlossen. Bei der Rückflutung der geschlagenen Franzosen aus Rußland 1812/13 zogen auch viele Truppen durch Jucknischken.

Bis zur Separation 1832 wurde das Land gemeinsam bewirtschaftet und das Vieh,  vor allem die Schweine, gemeinsam gehütet. Dann wurde das Land aufgeteilt und viele Höfe wurden als Abbauten außerhalb des Dorfes angesiedelt. Zum Ende der deutschen Zeit gab es 27 landwirtschaftliche Betriebe mit Ackerflächen zwischen etwa 2,5 bis 32,4 ha. Seit 1875 besaß Jucknischken ein einklassiges Schulgebäude. Die Gemeinde verfügte nicht über eine Freiwillige Feuerwehr. Im Fall eines Brandes waren alle Gemeindemitglieder zur Hilfeleistung verpflichtet.

Im 1. Weltkrieg wurde das Dorf von den Russen besetzt, aber kaum zerstört. Der Gemeindevorsteher wurde sogar sehr zuvorkommend behandelt. Die Umbenennung in Bahnfelde erfolgte am 16. 7. 1938. Der neue Name orientierte sich daran, daß die Eisenbahnstrecke Gumbinnen – Angerapp in großem Bogen über das Gebiet der Gemeinde führte und dieser einen Bahnhof einbrachte.  1933 begann man mit der Elektrifizierung des Dorfes. Die Gawaite, die den Ort durchfloß, wurde im Rahmen von Arbeitsmaßnahmen 1934 reguliert und weitgehend begradigt, was die jährlichen Überschwemmungen eindämmte und die Ergiebigkeit der angrenzenden Äcker steigerte.

Am 20. 10. 1944 verließen die Deutschen ihren Heimatort und russische Soldaten rückten ein. Die ersten Einwohner von denen, die noch nicht geflüchtet waren, wurden erschossen. 20 Dorfbewohner sind im Krieg gefallen oder erschossen worden oder verschleppt und vermißt. Weitere 11 Bewohner kamen während der Flucht um. Ab Januar 1945 wurde der Ort zerstört. Sämtliche Gebäude des Dorfes Jucknischken sind inzwischen verschwunden. Deswegen existiert auch kein russischer Name für diese ehemalige Ansiedlung. Insofern ist Jucknischken beispielhaft für viele Dörfer besonders in diesem Teil Ostpreußens. Aber es gibt noch die alte Eichenallee durch den Ort, die sich sehr eindrucksvoll präsentiert. Sonst nichts mehr!

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