Mloteczno – Einsiedel, Gut Hammersdorf und Gerlachsdorf
In Einsiedel befand sich zur Ordenszeit ein Hof, der aber im Reiterkrieg 1521 zerstört wurde. Daneben gab es einen Krug, den der Orden verpachtete und der in späterer Zeit florierte. Zur Franzosenzeit gab es 1807 etliche Scharmützel in dieser Gegend, denn der preußische Generalleutnant von L’Estocq hatte im nahen Heiligenbeil sein Hauptquartier aufgeschlagen.
Im Ort trifft man auf die Reste von Gut Hammersdorf, in den Urgründen aus der Ordenszeit stammend und 1348 erstmals urkundlich erwähnt. 1472 erhielt es Matz von Rabe auf Waplitz verliehen und etwa Mitte des 17. Jhs. verkaufte Hans von Rabe auf Schettnienen das Gut an Ahasverus von Brandt (1580 – 1654). Nachfolgende Besitzer wechselten des Öfteren. 1912 erwarb Bernhard Schulz aus Migehnen, Krs. Braunsberg, das 320 ha große Gut und seine Familie wohnte hier bis 1945. Heute ist ein Gebäude auf dem Wirtschaftshof ein Sitz der AWRSP, der Staatlichen Agentur für Landwirtschaftliche Immobilien.
Überregional bekannt wurde das Gut durch einen vorgeschichtlichen Goldfund 1913. Der Gutskämmerer namens Klang hatte bei Feldarbeiten auf einem baumbestandenen Hügel nördlich des Gutes ein goldenes Schmuckstück, eine Fibel aus der Vorzeit, entdeckt, die der Gotenzeit des 4. Jhs. zugerechnet wurde. Neben dieser prunkvollen Gewandspange fand man auch noch zwei goldene Halsringe, ein Goldmedaillon mit dem Bildnis von Constantius II. (um 336 geprägt), Eimeranhänger sowie Teile einer Silberschale. Ein Teil des Fundes gelangte ins Prussia-Museum in Königsberg und ist vermutlich in der Endphase des 2. Weltkriegs untergegangen,[1] ein anderer Teil kam ins Museum in Berlin.
Zgoda – Gerlachsdorf ist in dieser Gegend heute der letzte Ort auf polnischer Seite unmittelbar an der Grenze zur Oblast Kaliningrad – ein äußerster Winkel der EU. Gerlachsdorf wurde erstmals im Jahr 1400 urkundlich erwähnt. Im Laufe der Jahrhunderte wechselten die Besitzer des dortigen Gutes ziemlich häufig. Letzte deutsche Eigentümer waren Leo und Elisabeth Fuhge, denen die Eltern von Elisabeth, Bruno und Maria Hoenig, das 1926 erworbene Gut nach der Hochzeit 1936 überlassen hatten. Elisabeth Fuhge gelang es 1945 mit ihren vier Kindern, von denen eines unterwegs starb, in den Westen zu flüchten. Leo Fuhge überlebte den Krieg als Soldat, wenn auch verletzt, und erwarb 1956 Gut Hohenrode in Hessen. Die Gebäude des Gutes wurden nach dem Krieg sämtlich abgetragen, das Gutsgelände jedoch wieder besiedelt und
Mloteczno – Einsiedel, Gut Hammersdorf und Gerlachsdorf
In Einsiedel befand sich zur Ordenszeit ein Hof, der aber im Reiterkrieg 1521 zerstört wurde. Daneben gab es einen Krug, den der Orden verpachtete und der in späterer Zeit florierte. Zur Franzosenzeit gab es 1807 etliche Scharmützel in dieser Gegend, denn der preußische Generalleutnant von L’Estocq hatte im nahen Heiligenbeil sein Hauptquartier aufgeschlagen.
Im Ort trifft man auf die Reste von Gut Hammersdorf, in den Urgründen aus der Ordenszeit stammend und 1348 erstmals urkundlich erwähnt. 1472 erhielt es Matz von Rabe auf Waplitz verliehen und etwa Mitte des 17. Jhs. verkaufte Hans von Rabe auf Schettnienen das Gut an Ahasverus von Brandt (1580 – 1654). Nachfolgende Besitzer wechselten des Öfteren. 1912 erwarb Bernhard Schulz aus Migehnen, Krs. Braunsberg, das 320 ha große Gut und seine Familie wohnte hier bis 1945. Heute ist ein Gebäude auf dem Wirtschaftshof ein Sitz der AWRSP, der Staatlichen Agentur für Landwirtschaftliche Immobilien.
Überregional bekannt wurde das Gut durch einen vorgeschichtlichen Goldfund 1913. Der Gutskämmerer namens Klang hatte bei Feldarbeiten auf einem baumbestandenen Hügel nördlich des Gutes ein goldenes Schmuckstück, eine Fibel aus der Vorzeit, entdeckt, die der Gotenzeit des 4. Jhs. zugerechnet wurde. Neben dieser prunkvollen Gewandspange fand man auch noch zwei goldene Halsringe, ein Goldmedaillon mit dem Bildnis von Constantius II. (um 336 geprägt), Eimeranhänger sowie Teile einer Silberschale. Ein Teil des Fundes gelangte ins Prussia-Museum in Königsberg und ist vermutlich in der Endphase des 2. Weltkriegs untergegangen,[1] ein anderer Teil kam ins Museum in Berlin.
Zgoda – Gerlachsdorf ist in dieser Gegend heute der letzte Ort auf polnischer Seite unmittelbar an der Grenze zur Oblast Kaliningrad – ein äußerster Winkel der EU. Gerlachsdorf wurde erstmals im Jahr 1400 urkundlich erwähnt. Im Laufe der Jahrhunderte wechselten die Besitzer des dortigen Gutes ziemlich häufig. Letzte deutsche Eigentümer waren Leo und Elisabeth Fuhge, denen die Eltern von Elisabeth, Bruno und Maria Hoenig, das 1926 erworbene Gut nach der Hochzeit 1936 überlassen hatten. Elisabeth Fuhge gelang es 1945 mit ihren vier Kindern, von denen eines unterwegs starb, in den Westen zu flüchten. Leo Fuhge überlebte den Krieg als Soldat, wenn auch verletzt, und erwarb 1956 Gut Hohenrode in Hessen. Die Gebäude des Gutes wurden nach dem Krieg sämtlich abgetragen, das Gutsgelände jedoch wieder besiedelt und bebaut.[1]
[1] Wulf D. Wagner, Die Güter des Kreises Heiligenbeil in Ostpreußen, S. 154 f
Weitere Details siehe Wulf D. Wagner – Die Güter des Kreises Heiligenbeil in Ostpreußen, S. 154 ff, S. 491 f
[1] Emil Joh. Guttzeit, Die Goldfiebel von Hammersdorf, Der redliche Ostpreuße, 1958, wiedergegeben in Heimatblatt des Kreises Heiligenbeil, Mai 2020, S. 100
Weitere Details siehe Wulf D. Wagner – Die Güter des Kreises Heiligenbeil in Ostpreußen, S. 154 ff, S. 491 f