Kriegsgräberstätte Heiligenbeil

Auf dem Gelände des ehemaligen neuen deutschen ev. Friedhofes am Wasserfall an der Jarft ruhen 4.285 Tote aus zwei Weltkriegen. Bereits im Jahre 1914 wurde ein Soldatenfriedhof für deutsche und russische Soldaten angelegt. Während der Schlacht im so genannten Heiligenbeiler Kessel, der sich nach Beginn der sowjetischen Winteroffensive im Januar 1945 gebildet hatte, wurden hier im Februar und März des Jahres 1945 weitere 3.270 Soldaten, Flüchtlinge und Bombenopfer bestattet. Mit Genehmigung der russischen Behörden und der Unterstützung durch den „Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.“ richteten russische Baufirmen hier eine zentrale Kriegsgräberstätte ein. Neben einem zentralen Mahnmal gibt es 12 steinerne Stelen mit tausenden Namen von Gefallenen und man bettete die Gebeine aus den verschiedenen Feldgräbern des Kreises Heiligenbeil hierher um.

Die Kriegsgräberstätte, die zu den größten Friedhöfen im ehemaligen Ostpreußen gehört, konnte am 29. 6. 2002 eingeweiht werden. An seinem Ausbau während der letzen Jahre hatten sich auch zahlreiche deutsche und russische Jugendliche beteiligt.

Etwa 60 000 deutsche Soldaten sind während des Zweiten Weltkrieges
im ehemaligen Ostpreußen gefallen. Bisher hat der Volksbund Kriegsgräberfürsorge fünf größere Kriegsgräberstätten und fast 90 Anlagen des Ersten Weltkrieges herrichten können. Weitere Friedhöfe sind in Bau.

Im Jahr 2001 grub man den zufällig aufgefundenen Gedenkstein für die Gefallenen des 1. Weltkriegs aus. Er fand seinen Platz auf dem Ehrenfriedhof Heiliigenbeil. Anläßlich der 100. Wiederkehr des Weltkriegsbeginns wurde auf Initiative der russischen Administration unter Leitung des Bürgermeisters die Inschrift auf diesem Gedenkstein aufgefrischt. Nunmehr ist wieder gut zu lesen. “Hier ruhen die im Ersten Weltkrieg 1914 – 1918 in Heiligenbeil verstorbenen Krieger”.[1]



[1] Heimatbrief des Kreises Heiligenbeil, Sommer 2015, S. 91

Bilder