Lokehnen

Jablotschkino – Lokehnen

Die Gegend um Lokehnen ist altes Siedlungsland, worauf ein hier gefundenes Hügelgrab aus der Jüngeren Bronzezeit (1000 – 500 v. Chr.) hinweist. Erstmals als „Licuttyein“ urkundlich erwähnt wurde der Ort 1410. Eigentümer wurde 1469 ein Jorge Ebisch. Im 16. Jh. fiel Lokehnen an die Gutsbesitzer von Weßlienen und blieb dort bis zu dessen Zwangsversteigerung 1832, wo es der Landrat des Kreises Heiligenbeil, Rudolf von Auerswald (1795 – 1866), erwarb. Dieser verkaufte Lokehnen 1838 an Ernst von Glasow (1804 – 1854), Majoratsbesitzer von Partheinen.

Unter Leberecht von Glasow (1884 – 1940) wurde 1925 das neobarocke Gutshaus errichtet. Nachdem Leberecht von Glasow beim Luftkampf über England ums Leben kam, erbte die Tochter Friederike das Gut. Ihr erste Mann Herbert Opitz kehrte als U-Boot-Kommandant 1942 von einer Feindfahrt nicht zurück und Friederike heiratete 1944 Erich Pohl. Hochschwanger ging Friederike Pohl im Januar 1945 auf die Flucht. Ende Januar wurde die Tochter Katharina geboren, doch Mutter und Kind gelangten unbeschadet in den Westen.

Lediglich das Gutshaus von Lokehnen in der Nähe von Bladiau hat die Kriegs- und Nachkriegszeit überlebt. Es war bis 1982 Kindererholungsheim und stand dann leer. Das Dach wurde erneuert, die Räume befinden sich in ordentlichem Zustand, auch der Stuck an den Decken ist nicht abhanden gekommen. Das Haus soll zu einem Zentrum der Begegnung zwischen Russen und Deutschen hergerichtet werden – und wird z. Zt. (2007) aufwändig restauriert.[1]

Nähere Details zu Lokehnen siehe Wulf D. Wagner, Die Güter des Kreises Heiligenbeil in Ostpreußen, S. 504

[1] Heimatbrief Heiligenbeil, Mai 2007, S. 8

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