Partheinen

Moskowskoje – Partheinen

Vermutlich auf dem hiesigen Nußberg zwischen den späteren Gütern Partheinen und Mükühnen befand sich die Prußenfeste Partegal, erst 1239 errichtet und somit eine der letzten Wehrbauten, die von den Prußen in Preußen errichtet worden sind. Bereits 1240 nahm der Orden sie ein und zerstörte sie. Nichts kündet mehr von ihr.

Im Jahr 1406 wurde der Ort Partheinen erstmals urkundlich erwähnt. Das Land gehörte im 15. Jh. vier Freien, wobei unbekannt ist, ob dazu die prußische Familie Parthein oder die prußischen Portugall gehörten, deren Stammsitz hier gesehen wird und die bis 1812 auf Mükühnen saßen. 1474 jedenfalls bestätigte Hochmeister Heinrich von Richtenberg den Brüdern Thomas und Gericke von Parthein dieHandfeste über eine Landfläche von 24 Hufen in Partheinen. 1477 bereits teilten die Brüder das Gut und die nachfolgenden Besitzer wechselten des Öfteren. 1543/45 wurde Hans von Gaudecker, gen. Wargel, als Besitzer aufgeführt, dessen Familie bis 1721 über Partheinen verfügte. 1721 erwarb das Gut Wilhelm Albrecht von und zu Massenbach-Stuthenen (1661 – 1738), der Helene Katharina von Gaudecker geheiratet hatte. Deren Tochter Luise Eleonore von Massenbach (1704 – 1739) heiratete im selben Jahr den pommerschen Oberstleutnant Daniel Albrecht von Glasow (1680 – 1750), und nachdem der Vater der Braut 1722 dem Schwiegersohn das Gut Partheinen übergeben hatte, blieb dieses in der Familie von Glasow bis 1945. Letzter deutscher Eigentümer war Ernst Gustav Elimar von Glasow (1897 – 1969). Sein 1935 geborener ältester Sohn fährt seit 1990 regelmäßig nach Partheinen und errichtete dort ein neues Wohnhaus.

1849 erwarb Ernst von Glasow (1804 – 1854) die Domäne Balga, die ebenfalls bis 1945 im Familienbesitz blieb. Er starb durch einen tödlichen Sturz vom Pferd. Sein Sohn Rudolf Adam Ernst von Glasow (1836 – 1875) war um 1860 der Bauherr des spätklassizistischen Herrenhauses im italienischen Villenstil, das in der Gutshausarchitektur dieses Typs als beispielhaft galt.

Die Gebäude von Partheinen sind nach 1964 bis auf die alte Schmiede und die halbe Dorfschule restlos verschwunden. Nur vom Gutspark blieben etliche eindrucksvolle Bäume stehen – Linden, Eichen, Kastanien, Buchen, und eine 1 km lange Eichenallee kündet von der alten Schönheit der Anlage.

Weitere Details siehe Wulf D. Wagner – Die Güter des Kreises Heiligenbeil in Ostpreußen, S. 303 ff

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