Schmolainen

Smolajny – Schmolainen

Im schönen Tal der Alle (Lyna) nördlich von Guttstadt steht in Schmolainen noch das Sommerschloß der ermländischen Bischöfe. Das ursprüngliche Gut Prolitten für die Versorgung des bischöflichen Haushalts existierte hier schon seit 1303 und gehörte seit dem 15. Jh. den Bischöfen. Während des Städtekrieges zerstörten die Aufständischen 1455 die Gutsanlagen. Das verhinderte nicht den Weiterbestand dieser Versorgungseinrichtung und 1626 richteten die Bischöfe hier sogar ihren Sommersitz ein. Doch die heute noch existierende Anlage der Bischofsresidenz wurde erst Mitte des 18. Jhs. unter Bischof Adam Stanislaus Grabowski (1741 – 1766) gebaut, dessen Wappen den Giebel der Hofseite ziert, und 1761 fertig gestellt. Der Torturm westlich des Schlosses kam 1765 hinzu.

Unter dem Nachfolger des Bauherrn im Amt, Bischof Krasicki, erlebte das Rokoko-Palais seine Blütezeit, denn er kultivierte die Gärten und hielt hier glanzvoll Hof. Auch Bischof Joseph von Hohenzollern (1803 – 1836) hielt sich gerne in Schmolainen auf. Im Park finden sich immer noch die vielfältigsten Baumarten.

Seit den 1970er Jahren befindet sich im Schloss ein Landwirtschafts-Technikum, doch 1994 wurden Schloss und Park der erzbischöflichen Kurie in Allenstein zurück übertragen, die ihrerseits die Anlagen für 25 Jahre an die Schule verpachtete. Heute beherbergt das Schloss verschiedene Schulzweige.

In den letzten Jahren begann man, hier die Pferdezucht neu zu beleben.

Ignatius Krasicki (1735 – 1801), Bischof von 1766 – 1795, war befreundet mit Friedrich II., mit dem er dessen schriftstellerische Neigungen teilte. Er galt in Polen als führender Vertreter der Aufklärung und verfasste Fabeln und satirische Epen, so z. B. “Der Mäusekrieg” und “Der Mönchskrieg”. Er weihte die Hedwigskathedrale in Berlin ein.