Deimehöh

Izobilnoe – Dedawe/Deimehöh/Kleinfließ

Am 11. Januar 1790 kaufte Johann Michael Luks, 57 Jahre alt und möglicherweise aus Salzburg stammend, das auf einer Anhöhe an der Deime gelegene Gut Dedawe für 20.000 Gulden. Dieses ging am 10. Juni 1801 auf seinen Sohn Carl Luks über, der am 1. Februar 1822 die Ziegelei in Waldienen erwarb. Das Gut in Dedawe wurde 1833 mit einer Größe von rd. 102 ha angegeben. Das Vorwerk im nahen Waldienen hatte eine Fläche von knapp 50 ha. Carls 1815 geborene Tochter Bertha heiratete später Hermann Schauinsland. Ihr Sohn oder Enkel war der in Waldienen geborene Zoologe Hugo Schauinsland (30. 5. 1857 – 5. 6. 1937), der Gründer und von 1893 – 1933 Direktor des Städtischen Museums für Natur-, Völker- und Handelskunde in Bremen.

Carl Gottlieb Luks verkaufte Dedawe 1843 für 10.000 Reichsthaler an seinen Schwiegersohn Friedrich Wilhelm Goerke, und dessen Erben veräußerten den Gutsbesitz samt Ziegelei Waldienen am 1. August 1865 an den Gutsbesitzer Hennings aus Schleswig-Holstein.[1] Der Familie Hennings gehörte das Gut bis 1945.

Der Ort Dedawe wurde am 16. 7. 1938 in Deimehöh umgetauft. Der Ort hatte 1939 noch 213 Einwohner. Nach 1945 wirtschaftete in Dedawe ein Kolchose. Im Gutshaus wohnten zunächst sowjetische Offiziere, später eine Zivilverwaltung.

Der Gutskomplex gehört seit 1996 zu einem Nonnenkloster, das umfangreiche Restaurierungs- und Sanierungsarbeiten durchgeführt hat, so dass sich die Gutsgebäude heute in einem guten Zustand befinden. Es gibt eine neu erbaute russisch-orthodoxe Kapelle. Das Gutshaus ist sehr gut restauriert und ein Stall wurde zum Gästehaus umgebaut.[2] Im Park hinter dem Gutshaus stehen viele alte Bäume. Von Waldienen gibt es allerdings keine nennenswerten Spuren mehr.


[1] Victor Titus und Brigitte Stramm, Das Gut Dedawe/Deimehöh, Von tohus, Juni 2012, S. 85 f
[2] Brigitte Stramm, Unser Kreis Labiau Sommer 2011, von tohus Dezember 2011, S. 51