Das Dorf Laukischken

Heute wird Laukischken als recht lebendig geschildert. In der einstigen Molkerei stellt man längere Zeit Fleischwaren her. Das Adl.-Rittergut mit den Vorwerken Powangen und Klein-Mühlwalde hatte eine Fläche von 640 ha.[6]  Im ehemaligen Gutshaus der Familie Rogalla von Bieberstein, von dem noch die Diele erwähnenswert ist, ist heute die Mittelschule des Ortes untergebracht. Im Jahr 2011 hat es sichtbare Renovierungen gegeben, wobei die Deckenbemalung vermutlich ein Werk aus russischer Zeit ist.[1] Die alte Schmiede und Schlosserei wird dagegen nicht mehr bewohnt und verfällt. Die frühere „Kleine Schule“, ein roter Backsteinbau, dient heute als Wohnhaus. Ansonsten gibt es noch einige Altbauten.

Eine erste Kirche dürfte von den Kirchengewaltigen bewusst auf dem uralten prußischen Friedhof gegründet worden sein, der in einer Urkunde vom 30. 9. 1318 erwähnt wurde[5] 1607 ersetzte man die alte Kirche durch ein neues Gebäude. 1738 erfolgte der Bau einer Saalkirche, deren Raumeindruck dem Vernehmen nach besonders harmonisch gewirkt hat. Von den alten Kirchen zeugte bis 1945 ein Weihwasserstein im Pfarrgarten von Laukischken. Die Pfarrkirche von 1809 – 1812, Nachfolgebau eines Gebäudes von 1607, wurde 1914 schwer beschädigt, 1920 – 1924 wiederaufgebaut. Sie kam offenbar gut über den Krieg, war bis 1996 relativ unversehrt und wurde als „Dom Kulturi“ und Diskothek genutzt. Anlässlich einer Dachreparatur trug man den Turm ab und mauerte die meisten Fenster zu. Das Pfarrhaus, in dem Ännchen von Tharau gelebt hatte, ist wohl 1914 abgebrannt[4]  und später abgerissen worden. Im neuen Pastorat ist die Administration untergebracht.[2] Auf dem Friedhof des Dorfes trifft man noch auf alte Grabsteine.

Die 1927 gebaute neue Schule existiert dagegen noch und wird heute als Wohnhaus genutzt. Heute wohnt Maria in diesem Haus. Sie schreibt dazu: In der Sowjetzeit befand sich in der Schule ein Kindergarten, danach zog ein Geschäft ein. Das Haus geriet in einen sehr schlechten Zustand und Marias Familie hatte einen erheblichen Aufwand damit, es zu renovieren.[3]

Auf dem litauischen Friedhof ist noch eine prußische Wehranlage zu erkennen.

Nahebei fließt das Flüsschen „Mauer“.


[1] Brigitte Stramm, Unser Kreis Labiau Sommer 2011, von tohus Dezember 2011, S. 50
[2] Brigitte Stramm, Unser Kreis Labiau Sommer 2011, von tohus Dezember 2011, S. 50/51
[3] Maria – towhurst@mail.ru, 25. 6. 2014
[4] Konrad Klein, Das Kriegerdenkmal WK I in Laukischken, von tohus, Dezember 2014, S. 86
[5] Heimatbuch Labiau, S. 25
[6] Heimatbuch Labiau, S. S. 207