Bruno von Querfurt und St. Bruno

Bruno von Querfurt (974/975 – 1009) erlitt hier in der Nähe am 9. März 1009 den Märtyrertod. Vermutlich hatte er den Missionierungsauftrag von Adalbert von Prag übernommen, nachdem dieser 997 am Frischen Haff ermordet worden war. Es gelang ihm, Fürst Nethimar zum Christentum zu bekehren, doch die Brüder des Fürsten verurteilten diesen Schritt und töteten den Missionar.[1]

Die Eltern Brunos hatten ihn für die geistliche Laufbahn bestimmt und schickten ihn auf die Magdeburger Kathedralschule, wo er in der Missionsarbeit außerhalb der Grenzen des Kaiserreichs ausgebildet wurde. In Magdeburg wurde er mit Kaiser Otto III. sowie mit Bischof Adalbert von Prag bekannt.

An der Stelle nahe Lötzen auf dem Tafelberg über dem Löwentinsee, an der man die Untat an Bruno vermutete, errichtete man 1910 ein hohes gußeisernes Kreuz, das sog. Brunokreuz. 20.000 Menschen versammelten sich am 21. Juni dieses Jahres zu einem Festgottesdienst. Durch Zusammenwirken der katholischen und der evangelischen Gemeinden wurde dieses Kreuz nach dem 2. Weltkrieg erneut aufgestellt. Am Sockel des Denkmals wurden 1998 als Stiftung der alten Lötzener an ihre Heimatstadt zwei Tafeln in deutscher und polnischer Sprache angebracht, die auf den Märtyrertod des Missionars hinweisen. Das alte Original befindet sich seit einigen Jahren in der Kirche in Lötzen. Zum 1000. Todestag Bruno von Querfurts versammelten sich Geistliche und Politiker aus Lötzen, der Diözese Lyck, Vertreter vieler Hilfsorganisationen sowie Vertreter aus jenen Ländern, durch die die Missionsreisen dieses adligen Sachsen geführt hatte, am Brunokreuz, um den Lebensweg des Missionars zu würdigen.

Im nördlichen Wohnquartier in der ul. Pionierska steht die katholische St.-Bruno-Gedächtniskirche, ein Bau des Architekten Martin Weber aus Frankfurt von 1936/37. Auf ihrem Giebel war die acht Meter hohe Figur des Bischofs Bruno von Querfurt – der hl. Bruno zwischen Ordensritter und Soldat – nach dem Entwurf von Leo Landmann aus Danzig dargestellt.

[1] Helga Fago, 20.000 feierten Bruno von Querfurt, Oprbl. Nr. 30/2009 (25. Juli), S. 15