Zelki – Neuhoff
Das Dorf wurde 1513 mit dem Namen Selken gegründet. Erst 1563 gab es eine Verschreibung über 60 Hufen für ein Zinsdorf Neuhoff.
Um die Mitte des 16. Jhs. existierte ein Erbhauptamt, das dem Freiherrn v. Heydeck verliehen wurde und das ein eigenes Patronatskirchspiel darstellte. Letzter deutscher Eigentümer des hiesigen Gutes bis 1945 war Max Goertz.
Die erste Kirche entstand 1550 unter Wolf v. Heydeck. Sie verfiel im Laufe der Zeit dermaßen, daß sie 1840 abgebrochen werden mußte. Der nachfolgende Bau dauerte bis 1844 und war in seiner Form durch die Schinkel-Schule geprägt.
Statt eines Turms gibt es einen Glockenstuhl, wobei eine der beiden Glocken von 1691 ist.
Ausstattung:
- Kanzelaltar 19. Jh. – Neubauzeit
- Orgel von 1860
- Taufstein aus Ton
- Wandgemälde „Der Fischzug des Petrus“ von Paul Koralus
Im Pfarrhaus von Neuhoff wurde am 10. Juni 1877 Gertrud Treidel geboren, die um die Jahrhundertwende in Königsberg den Buchdruckereibesitzer Gerhard Rautenberg heiratete. Durch diese Verbindung war sie bekannt mit Agnes Miegel und Gertrud Papendick. Nachdem sie 1944 in Königsberg ausgebombt war, zog sie zu ihrer Schwester nach Zoppot, wurde von den Russen überrollt, konnte aber 1946 in die Bundesrepublik ausreisen. Hier siedelte sie über zu ihrem Sohn Gerhard Rautenberg, der den gleichnamigen Verlag in Leer/Ostfriesland gegründet hatte. Sie starb mit über 100 Jahren 1978.[1]
[1] Zum Gedenken, Königsberger Bürgerbrief, 1978, S. 27