Gorzekaly – Gorzekallen/Gortzen
Das Dorf Gorzekallen wurde 1542 von den Brüdern Michael, Adam und Maciej Gorzekala auf Basis des Magdeburger Rechts gegründet. Die Brüder erhielten auch die Schankgenehmigung. 1938 erfolgte die Umbenennung in Gortzen.
Eine Neuapostolische Kirche wurde 1903 im Dorf gebaut. Diese brannte Mitte der 1930er Jahre ab, wurde aber kurz vor dem Ausbruch des 2. Weltkriegs wieder aufgebaut. Nach dem Krieg diente die Kirche der katholischen Glaubensrichtung.
Ein Teil der Dorfländereien wurden nach 1945 dem polnischen Militär zugeordnet und mit dem Truppenübungsgelände in Arys zusammengeschlossen. Später nutzte die Armee das Land als landwirtschaftliche Flächen. Von den noch in den 1960er Jahren vorhandenen 60 Häusern einschließlich Laden und Molkerei wurden die meisten später abgerissen. Heute existieren neben der Kirche nur noch zwei Wohnbauten.
Ein Teil des Landes wurde von den polnischen Staatsforsten erworben und aufgeforstet. Nach der Auflösung der militärischen Bewirtschaftung verkaufte man die Flächen, die nicht zum Übungsgelände von Arys und nicht den Staatsforsten gehörten. Zusammen mit den heutigen Besitzern, zu denen auch die restliche Wohnbebauung, die alte Försterei von Gorzekallen und die Kirche gehören, gründeten interessierte Bürger die Stiftung Kulturübungsplatz Gorzekallen. Diese umschloss das Bemühen, die Kirche vor dem Verfall zu bewahren und zu restaurieren. An der Gründung der „Stiftung Kulturübungsplatz Gorzekallen“ – „Poligon Kultury Gorzekaly“ – waren ein auf die Denkmalpflege spezialisierter Architekt, eine Journalistin, ein Förster und eine Rechtsanwältin mit dem Diplom der Bildenden Künste beteiligt. Durch die Stiftung soll das Gotteshaus als Kultur-Kirche genutzt und zu einem Zentrum für Bildungsaktivitäten der lokalen Gemeinschaft und für Architekturstudenten werden. Außerdem soll sie Ausstellungsraum für Fotos und Dokumente sein, die die Geschichte der Region abbilden. Die Stiftung hat wissenschaftlichen, kulturellen und Bildungs-Charakter, ist vom polnischen Staat anerkannt und zur öffentlichen Spendensammlung befugt.[1]
[1] Milka Jung, Fundacja Poligon Kultury Gorzekaly, Kulturübungsplatz Gorzekallen, in Masurische Storchenpost, September 2017, S. 12 ff; Mathias Eberle, Gorzekallen, ein winziger Flecken in Masuren, a.a.O., S. 10/11