Stacze – Statzen Dorf
Der Ort Statzen erhielt seine Handfeste 1482, als der Komtur von Rhein den Herren Steincko Statzke, Jan Warda, Myckoleyn und Jacob insgesamt 30 Hufen Land zu beiden Seiten des Fließes Melkin zu magdeburgischem Recht verschrieb.
Aus der Tatarenzeit ist Schmerzliches überliefert. In Statzen lebte damals Tobias Borowy und die Tataren überfielen ihn und seine Familie bei der Feldarbeit. Die Mutter konnte ihren 2jährigen Sohn gerade noch im Korn verstecken, aber sie und ihr Mann gerieten in Gefangenschaft. Frau Borowy starb fern der Heimat. Tobias Borowy leistete 18 Jahre lang Sklavenarbeit in der Türkei, konnte dann aber fliehen und langte mit 2 Pferden und etlichen Mitbringseln wieder in Statzen an, wo er von seinem inzwischen erwachsenen Sohn in die Arme geschlossen werden konnte. Zum Dank für seine Rettung stiftete der Vater der Kirche in Pissanitzen einen goldenen türkischen Leuchter.
Die nachfolgenden Generationen der Borowys führten den Hof bis 1944. Letzter deutscher Besitzer war August Borowy. Während dessen Frau und Kind auf der Flucht umkamen, fand er nach seiner Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft eine Anstellung als Bergwerksarbeiter im Ruhrgebiet.