Królewo – Königsdorf
Das Dorf wurde um 1340 gegründet und erhielt seinen Namen möglicherweise von dem Großgebietiger und späteren Hochmeister Ludolf König. König Kasimir von Polen erneuerte die Handfeste 1485.
Ein Vorgängerbau der hiesigen Kirche entstand 1468, musste aber 1816 wegen Baufälligkeit abgebrochen werden. Der nachfolgende Feldsteinbau von 1820/21 erhielt 1844 einen Turm. Der neigte sich schon während der Bauzeit und musste mehrfach unterfangen werden. Dann aber hat der schiefe Turm sogar den 2. Weltkrieg überstanden.
Ausstattung:
- Aus der alten Kirche wurde der Hochaltaraufsatz übernommen, angefertigt 1749 in Kulm.
- Das zentrale Gemälde der Verkündigung Mariens stammt aus einem Schreinaltar vom Anfang des 16. Jh., genauso wie fünf geschnitzte Apostelfiguren, die in die beiden Seitenaltäre von 1909 integriert wurden.
- Kirchenbank mit reichen Schnitzereien, Mitte 18. Jh.
- ein hölzerner Taufbrunnen, Mitte 18. Jh.
Auf dem Weg nach Kaczynos – Katznase steht eine alte Wegkapelle, ein Baldachin aus dem 16. Jh. auf einem Unterbau von ca. 1450, die man 1938 neogotisch erneuert hatte
Herausragendes Gebäude im Dorf war das Döhringsche Haus, das man vermutlich 1793 nach einem Brand errichtete. Zu den Vorbesitzern des Döhringschen Hauses gehörte die Familie Ehlert. Ihr entstammt der letzte Oberstallmeister des Hauptgestüts Trakehnen, Dr. Ernst Ehlert. Letzter deutscher Besitzer war Hedwig Döhring (115 ha). Ihr Sohn, Walter Döhring, geb. 14.07.1897 in Königsdorf, übernahm das Gut Damerau in Allenburg, Gemeinde Schallen, Landkreis Wehlau.[1]
Im Stoermerschen Haus von 1794 soll Königin Luise mit ihrer Familie auf Ihrer Flucht vor Napoleon nach Tilsit 1806 übernachtet haben. Das Haus gibt es offenbar noch. Es wurde nach Elbing versetzt und soll heute dem Pfarrer der ebenfalls dorthin verlegten Katznaser Kirche, die der Hl. Dorothea von Montau geweiht ist, als Wohnhaus dienen. (letzter deutscher Besitzer: Willy Stoermer, 166 ha).
[1] Ergänzung von Winfried Döhring, Zuschrift 21.2.2008