Gr. Tromnau

Trumieje – Groß Tromnau

In der Vorordenszeit bestand hier eine prußische Siedlung, in der die prußischen Edlen der Navier ihren Sitz hatten. Die Navier traten wenigstens bis zum 14. Jh. als Zeugen in Vasallenversammlungen auf. Auch zu Beginn der Ordenszeit hatten viele Prußen hier ihren Sitz, was man u a. daran erkennt, dass die Kirche dem Patronat des Bischofs unterstellt war, denn damals durften Prußen selbst keine Kirche bauen. Eine solche Regelung galt bis ins 18. Jh.

Nach der Reformation hatten die Pfarrer im Ort große materielle Probleme, denn die Bauern zahlten das Gehalt nicht mehr. Selbst Bischof Speratus konnte das nicht ändern. Auch nicht dadurch, dass er in einem Brief von 1531 die säumigen Zahler als grobe Köpfe beschimpfte, denen ihr Pfarrer nicht soviel wert sei wie ein Kuh- oder Schweinehirte.

Die Kirche in Groß Tromnau entstand um 1330. Ihre heutige Gestalt ist das Ergebnis einer gründlichen Restaurierung 1851. Ein Dachreiter wurde 1873 aufgesetzt, wobei man aber das Dach nach 1945 erneuerte.

Im Innern gibt es eine flache Decke. Bemerkenswerter Teil der Ausstattung ist ein figürlicher Grabstein für A. v. Brandt und Ehefrau von 1616.

Das hiesige Gut gehörte zunächst prußischen Edlen, später Besitzern deutscher Herkunft wie dem Bruder des ersten Bischofs von Pomesanien, Ernst, sowie 1539 – 1734 der aus der Gegend von Chemnitz zugewanderten Familie von Auerswald und 1734 – 1787 den Grafen zu Dohna, danach Anton Franz von Rosenberg-Gruszczinski.