Karkelbeck

Karklininkai – Karkelbeck

Das Fischerdorf nördlich der Holländischen Mütze, 11 km nördlich von Memel, erstreckte sich 15 km lang hinter den Dünen von Försterei bis Nimmersatt und war damit die längste Gemeinde des Memellandes. Die Fischer waren hier gleichzeitig Bauern, die auf dem kargen Sandboden vornehmlich blanke Kartoffeln anbauten und ansonsten vom Spritschmuggel lebten.

Gegründet wurde der Ort 1554. 1899 wurde er ein eigener Seelsorgebereich und Kirchspiel im Jahr 1904. 1908 wurde das Pfarrhaus bezogen, am 8. 6. 1911 die Kirche geweiht. Diese wurde im Krieg zerstört und ist nur noch als Ruine sichtbar.[1]

Karkelbeck lag zur Sowjetzeit in militärischem Sperrgebiet und deshalb ist von der Ansiedlung kaum etwas übrig geblieben. Von den einst vier Friedhöfen ist nur noch der Große Kirchhof nahe der Holländischen Mütze erreichbar. Er entstand 1904, ist gut erhalten, weist noch viele deutsche Gräber auf, wird gepflegt und heute noch benutzt, denn er lag schon außerhalb des Sperrgebiets. Seine Lage mit Meerblick hoch auf dem Steilufer zur Ostsee wird als besonders malerisch geschildert.[2]

Auf der Gemarkung von Karkelbeck erstreckt sich heute teilweise ein Naturschutzgebiet, ansonsten ein Landschaftsschutzgebiet. Der Tourismus hält seinen Einzug und es entstehen neue Gebäude und eine neue Infrastruktur.

Weitere Informationen, Bilder und viele Landkarten findet man unter http://wiki-de.genealogy.net/Karkelbeck


[1] Heinrich A. Kurschat, Das Buch vom Memelland, 2. Aufl. 1990, S. 464
[2] Bernd Dauskardt/Ruth Geede, Alte Friedhöfe, die Geschichten erzählen, Oprbl. Nr. 45/2013 (9. November), S. 14

Bilder