Drynki – Drenken
Die erste urkundliche Erwähnung des Namens fand 1304 statt, als Konrad Sack, Landmeister in Preußen, den Gebrüdern Toledrao, Dingete und Tidde einen Teil des Feldes Drenken sowie die Wiese im Feld Mulgeyne verlieh, und zwar als Tausch für das Feld Woyseten.
Das kleine Gut unweit von Maldeuten mit einer Größe von ca. 230 ha erwarb 1863 der Engländer Percy Marshall. Der heiratete Albertina Schäfer vom Gut in Pozorty – Posorten. 1870 errichtete er ein Landhaus. Dieses wurde jedoch 1938 durch einen Neubau ersetzt,. Otto Jahr, der ebenfalls Gut Falkenau im Kreis Rosenberg besaß, hatte das Gut 1927 von Lucie Selwig, geb. Marschall, dazugekauft. Nach dem Tod von Otto Jahr führte seine Frau Gertrud den Betrieb mit Hilfe des Inspektors Rohfleisch bis 22. Januar 1945 weiter. Beim Einmarsch der Roten Armee wurden der Gutsinspektor und Frau Jahr erschossen. Die drei Kinder konnten dem Inferno entkommen. Eine Tochter wollte nach dem 2. Weltkrieg den Besitz zurückkaufen, was ihr aber verweigert wurde. Das Gutshaus steht auf einer kleinen Anhöhe und verfügt über einen hübschen Blick auf den nahen See.
Das Land des Gutsbetriebes wurde konsequent landwirtschaftlich genutzt. Der Boden war gut, so dass sogar auf 15 ha Zuckerrüben angebaut werden konnten. Die Früchte lieferte man an die Zuckerfabrik in Riesenburg. Otto Jahr war ein guter und sozialer Landwirt und steigerte die Leistungsfähigkeit des Betriebes durch Melioration, Technik und glückliche Zuchtarbeitl erheblich. In Zusammenarbeit mit dem Nord-Ost-Saatzuchtverband war Drenken als Kartoffel- und Getreide-Saatzuchtbetrieb erfolgreich. Neben Sommerweitzen und Saatgerste wurde viel Braugerste und Roggen angebaut. Es gab einen Schweinestall sowie einen Kuhstall für 60 schwarzweiße Herdbuch-Milchkühe und 20 Kälber.
Otto Jahr starb 1938. Der Familienfriedhof blieb erhalten. Im einst schönen Park mit eindrucksvollen Eschen und Buchen haben sich dagegen Ferienhäuser breit gemacht. Das Anwesen befindet sich heute in Privatbesitz.