Gablauken

Gublawki – Gablauken

Karl Graf Finck von Finckenstein-Jäskendorf (24. 8. 1824 – 28. 12. 1905) kaufte das kleine, aber landschaftlich sehr reizvoll auf einer Halbinsel des Geserichsees gelegene Gut von August Dorgerloh. Nach seinem Tod war das Gutshaus Witwensitz seiner Frau, Gräfin Helene. Von der erbte es 1925 der Sohn Hans Graf Finck von Finckenstein (1879 – 1945). Er gilt seit den Kriegswirren beim Einmarsch der Sowjets in Gablauken als vermisst.

August Dorgerloh (1819 in Eisleben – 1901 in Berlin) war eine in seiner Zeit bekannte Persönlichkeit. Er erhielt das Gut Gablauken von seinen durch das Tabakgeschäft in Mitteldeutschland reich gewordenen Eltern. Seine Profession war eine Sammlerin von Kunstwerken, speziell von Kupferstichen Chodowieckis, und er brachte eine stattliche Anzahl von Zeichnungen ostpreußischer Holzkirchen zusammen, so z. B. auch der in Reichenau. Er hinterließ seine Sammlungen später der Kunstakademie in Königsberg, wo sie als “Dorgerloh’sche Stiftung” geführt wurde.

Das Gutshaus ist ein geräumiger Bau vom Anfang des 20. Jhs. Zum Gutshof führt eine schöne Allee am Seeufer entlang. Vom einstigen Gutspark gibt es nur noch Reste. Das Anwesen ist heute Eigentum der AWRSP (Staatliche Agentur für Landwirtschaftliche Immobilien – Stand 2001).

Der Gutsbetrieb umfasste eine Fläche von 466,7 ha, davon 170 ha Wald. Die landwirtschaftliche Nutzfläche betrug 286 ha. Auf den leichten Böden wurden vornehmlich Roggen, Sommergetreide, Kartoffeln und bittere Lupinen angebaut.[1]



[1] Hildegard Gräfin Finck von Finckenstein, Gablauken