Geschichte und Ortsbild von Rozogi – Friedrichshof
Friedrichshof wurde zur Zeit des Großen Kurfürsten in der Nähe der Jagdbude Rosoggen von dem Schulzen Jakob Bieber als Schatulldorf mit 60 Hufen gegründet und erhielt 1645 seine Fundationsurkunde. Damals hieß es noch Friedrichowen.
Die Siedlung entwickelte sich zu einem weithin bekannten masurischen Markt mit großem Marktplatz. Dazu betrieb man neben der Landwirtschaft einen florierenden Grenzhandel mit Polen mit der Folge, daß man den Ort 1789 zum Marktflecken erhob, und diese Geschäftigkeit hielt sich bis zum Ende des 1. Weltkriegs.
Die Feierlichkeiten zum 350jährigen Bestehen des Ortes 1995 fanden sowohl in Friedrichshof in Ostpreußen wie in Wanne-Eickel im Ruhrgebiet statt. Bei dieser Gelegenheit wurde in Friedrichshof unter großer Anteilnahme von ehemaligen und jetzigen Dorfangehörigen ein Denkmal enthüllt, mit dem der von 1645 – 1995 gefallenen Bewohner des Ortes gedacht wird.
Durch Friedrichshof fließt in einem breiten, sumpfigen Tal die Rosogga/Rosogfluß ( Szkwa), die dem Schwenzaitsee ( jez. Swietajno) entspringt. Sie mündet weiter südlich in die Narwa, einem Nebenfluss der Weichsel.
Die erste Kirche in Friedrichshof baute man 1665. Sie brannte 1700 ab, wurde aber wiederaufgebaut. Im Jahr 1885 errichtete man an ihrer Stelle eine neue evangelische, heute katholische Kirche. Ihren Altar versetzte man nach 1945 in die Kirche des nahen Lasek – Fürstenwalde.
Ein Volksschulbau mit 6 Klassen stammt von 1898. Das Lehrerseminar, das hier seit 1830 existierte, wurde 1894 nach Ortelsburg verlegt.