Im Jahr 1811 entdeckte man ausgedehnte diluviale Bernsteinlager in Masuren und beutete sie bis in die 1870er Jahre aus. Das masurische Bernsteingebiet wird geographisch begrenzt durch die Alle im Westen, den baltischen Höhenrücken von Allenstein über Passenheim bis nach Nikolaiken im Norden, im Osten durch die Galinde. Im Süden reicht es bis nach Ostrolenka am Narew.
Bernstein führende blaue Erde wurde während der Eiszeit hierher verschleppt und zusammen mit viel tertiärem Koniferenholz und Moränenschutt abgelagert. Die Entstehung des Bernsteins datiert man auf eine Zeit vor ca. 40 – 50 Mio. Jahren. Er findet sich punktuell in großen Nestern, aber das recht selten. Auch in der Nähe von Friedrichshof wurde nach Bernstein gegraben und in einer der Gruben fand man um 1860 ein Stück von fast 400 g. In anderen Teilen Ostpreußens fand man ebenfalls blaue Erde im Binnenland. So entdeckte man 1803 in Gumbinnen einen 7 kg schweren Bernsteinblock auf einer mit Findlingen übersäten Wiese.
Da die Grabungen nach der blauen Erde die Wälder stark beschädigten und man allenfalls zufallsbedingt auf sie stieß, hat man die systematische Ausbeute dann aufgegeben.