Rokitka – Karolinenhof
Der Samsonow-Stein
Als die russische Narew-Armee im August 1914 in den Wäldern und Sümpfen Masurens untergegangen war, erschoss sich deren Oberbefehlshaber, General Samsonow. Seine Leiche wurde von Dorfbewohnern gefunden und beigesetzt. Nahe der Oberförsterei Karolinenhof erinnert ein schlichtes Grabmal an den unglücklichen Armeeführer mit einer Gedenktafel. Das Denkmal von ca. 1918 – 1920 steht noch, die Inschriftplatte wurde um 1970 demontiert, ist jedoch nachgearbeitet worden.
Die sterblichen Überreste des Generals wurden 1916 auf Veranlassung seiner Witwe exhumiert und nach St. Petersburg überführt – was erstaunlicherweise damals mitten im Krieg zwischen beiden Ländern offenbar möglich war.
General Alexander Wasiljewich Samsonow (1859-1914) war von 1909 bis vor Beginn des 1. Weltkriegs Generalgouverneur von Turkistan
Der Gedenkstein befindet sich im Wald und ist nicht ganz leicht zu finden. Man fährt von Wielbark – Willenberg die Straße Nr. 604 in Richtung Nidzica -Neidenburg. Nach etwa 6 km überquert man eine Bahnlinie. Unmittelbar hinter dem Bahnübergang biegt man nach halblinks in einen Sand- bzw. Pflasterweg ein. Dieser Weg führt nach Klein Albrechtsort, das nur aus wenigen Häusern besteht. Am Anfang des Ortes folgt man der nach links abbiegenden Dorfstraße und durchquert den kleinen Ort. Hinter dem letzten Haus fährt man an der Wegegabelung halblinks weiter. Nach 120 m findet man rechts das Denkmal.
Seit den 1980er Jahren sucht man verstärkt nach dem sog. Samsonow-Schatz. Die Kriegskasse der Armee Samsonow, die eine Tonne Gold in 5, 10 und 20-Rubel-Münzen sowie Goldkronen und Fahnen mit goldverzierten Schäften enthalten haben soll, wurde angeblich bei Willenberg in Richtung Neidenburg vergraben. Allerdings gehört das vermutete Gelände zu einem Truppenübungsplatz der polnischen Armee, so dass einer privaten Suchexpedition Grenzen gesetzt sind. Gewisse Hinweise findet man offenbar in dem Buch von Boleslaw Zawadzki mit dem Titel „Die Herbstkampagne in Ostpreußen August – September 1914“, erschienen 1924, und überlebende Zeugen für den Goldtransport soll es auch gegeben haben.