Das früheste Datum, das für die Kirche von Döhlau vermerkt wurde, ist das Jahr 1501, als ihr jemand einen goldenen Kelch verehrte.
Das Gotteshaus wurde von den Tataren 1657 zerstört, aber Ende des 17. Jhs. wieder aufgebaut. Die auf Initiative von Gutsbesitzer Kern 1842 umfassend wieder hergestellte Kirche hat eine Kassettendecke aus Holz.
Der Turm auf der Westseite ist aber noch der am Ende des l7. Jhs. wiederaufgebaute, wobei vermutlich Teile des von den Tataren zerstörten ursprünglichen Turms vom 14. Jh. mitverwendet wurden. DieGlocke im Turm ist von 1854. Die Sakristei im Osten wurde 1914 angebaut, eine Gruft 1908.
Innen gibt es eine kassettierte flache Holzdecke.
Die Kirche gehört heute zur katholischen Konfession. In der Vorhalle trifft man auf die leider inzwischen verstümmelte Marmorbüste von Franz Rose.
Die Ausstattung wurde einst zum Teil vom Vorgängerbau übernommen:
- Kanzel und der Altar wurden 1739 von Joachim Kapitzki miteinander verbunden, sind aber wieder getrennt
- Der Taufengel entstand um 1700
- Die Orgel ist von 1850
Anekdote: Als König Friedrich Wilhelm IV. im Jahr 1842, in dem die Kirche neu gebaut worden war, das nahe Schlachtfeld von Tannenberg besuchte und dabei Döhlau passierte, bat man ihn um ein Schriftstück aus seiner Hand zur Aufbewahrung im Turmknauf. Er kam der Bitte in folgender Weise nach: “Aufgefordert, für den Knopf zur Kuppel der neuen Kirche Döhlau einen Beitrag zu liefern, tue ich dies nur mit dem innigsten Wunsch, dass Gottes h. Wort an dieser Stätte und in der ganzen Umgegend nimmer schwinden möge. – Gott sei mit uns! – Geschrieben zu Hohenstein (9. Sonntag nach Trin.), den 24. Juli 1842 bei der Heimkehr von der silbernen Hochzeit meiner Schwester Charlotte mit dem Kaiser Nicolaus von Rußland auf der Reise von Königsberg nach Erdmannsdorf in Schlesien, nachdem ich gestern die biedere Bekanntschaft mit dem Erbauer der Kirche, Hauptmann Kern auf Döhlau, gemacht habe. Friedrich Wilhelm”. Die Kirche hat den letzten Krieg überstanden, der Turmknopf leider nicht.
Hauptmann Kern dürfte aus der Familie stammen, die dem Ort Kernsdorf und damit den Kernsdorfer Höhen zu ihrem Namen verhalf.
In der Nachbarschaft der Kirche auf der östlichen Seite des Parks stand bis 1945 das Schulhaus mit Klassenzimmer und Lehrerwohnung. Ein zweites Schulhaus gab es weiter oben an der Straße mit zwei Klassenzimmern und Lehrerwohnung sowie der Wohnung des Gärtners vom Döhlauer Gut mit Stall und Schuppen.[1]
[1] Sibylle Friedberg geb. Krull–von Rose, Zur Geschichte des Döhlauer Parks in Osteroder Zeitung, Mai 2017, S. 46