Kwietniewo – Blumenau
Das Dorf erhielt seine Handfeste 1299 von der Komturei Christburg.
Die Sorge hieß zur Ordenszeit Sirgune, Serige, Sirge. Im Prußischen bedeutete dieser Name „Fluss der Hengste“. Nicht weit von Blumenau entfernt fand 1234 zur Winterzeit auf gefrorenem Boden die Schlacht an der Sirgune statt. Das Ordensheer unter Führung von Landmeister Hermann Balk, unterstützt von den Pommerellenherzögen Swantopolk und Sambor sowie von polnischen und schlesischen Rittern, traf auf eine große Schar von prußischen Kriegern, v. a. Pomesaniern. Es war die einzige Feldschlacht der gesamten Eroberungszeit und der Orden konnte hier seine militärische Überlegenheit voll ausspielen. Die Prußen wurden vernichtend geschlagen und verloren 5000 ihrer Leute.
Wesentliches Gebäude im Dorf ist die Kirche, ein Backsteinbau auf Feldsteinsockel ohne Chor von ca. 1330 – 1350. Die beiden südlichen Anbauten und die Vorhalle im Osten sind von 1701. Sakristei im Norden, 15. Jh. Turmunterbau gemauert, der Oberbau 1702 aufgesetzt.
Ausstattung:
- barocker Altar, 1685
- Kanzel mit bemalten Füllungen, Anfang 17. Jh. – Kanzel und Altar waren vor dem 2. Weltkrieg zum Kanzelaltar zusammengefügt
- Messingkronleuchter mit Doppeladler, 1698
- Altarleuchter aus Messing, 1649
Das 1925 eingeweihte Kriegerdenkmal für die Gefallenen des ersten Weltkriegs hat die Jahrzehnte nach dem 2. Weltkrieg ziemlich derangiert, aber immerhin überlebt. Im Sommer 2003 konnte das auf Betreiben der Kreisgemeinschaft Preußisch Holland restaurierte Denkmal feierlich wiedereingeweiht werden. Die drei gusseisernen Gedenkplatten des Denkmals, auf denen die 81 „treu bis in den Tod gefallenen Helden des Kirchspiels Königsblumenau“, wie es dort heißt, namentlich aufgeführt sind, wurden nach dem Krieg in die Bundesrepublik geschmuggelt und befinden sich heute im Heimatmuseum des Kreises Preußisch Holland in Itzehoe. Das wieder hergestellte Denkmal in Blumenau erhielt Kopien dieser drei originalen Platten – mit ausdrücklicher Billigung durch die polnische Seite.
Seit 2009 gibt es eine Website, die sich ganz speziell an das Publikum wendet, das sich für Königsblumenau interessiert