Baurat Steenke

Baurat Georg Jakob Steenke (30. Juni 1801 – 22. April 1884) wurde in Königsberg geboren. Eigentlich wollte er Jura studieren, musste aber wegen des frühen Todes seines Vaters dieses Vorhaben aufgeben. Stattdessen begann er eine Zimmermannslehre und besuchte anschließend die Bauakademie in Berlin, wo er 1822 Baukondukteur und einige Jahre später Baumeister wurde.

1833 baute er auf den Besitzungen von Graf Keyserlingk den Seckenburger Kanal. Danach ging er als Deichinspektor nach Elbing. Hier kam er auf die Idee mit den Geneigten Ebenen und machte dafür Studienreisen nach Bayern, Belgien und den Niederlanden. Schließlich reiste er auch zum Morriskanal in die Vereinigten Staaten, der den Fluss Legigh mit New York verbindet. Hier fuhren die Schiffe ebenfalls über Land. Seine große Tat bestand dann darin, die entscheidenden staatlichen Stellen für seinen Plan der Geneigten Ebenen zu gewinnen und diesen dann konsequent zu realisieren. Und das gelang ihm außerordentlich gut und zur Zufriedenheit seiner Zeitgenossen.

Am Nordende des Röthloffsees erbaute er sich seinerzeit in Zölp eine Villa mit schönen Parkanlagen. Zu Ehren des Ingenieurs erhielt ein Ort am Röthloffsee in der Gemarkung Venedien 1851 den Namen “Steenkenwalde“.

Es existiert auch noch ein Gedenkstein, der nach dem 2. Weltkrieg in einem Schuppen der Station Buczyniec – Buchwalde aufbewahrt wurde, mit folgender Inschrift: “Dem Erbauer des Oberländischen Canals und der geneigten Ebenen, dem königl. Baurath Steenke, zum fünfzigjährigen Dienstjubiläum, dem 15. Juli 1872, in dauernder Anerkennung. Die dankbaren Landwirthe “.

Als man den Gedenkstein 1986 wieder aufstellte, versah man ihn mit einem Text in holländischer Sprache, weil man in Polen den Baurat für einen Holländer hielt, obwohl er doch in Königsberg geboren worden war.

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