Skowrony – Schmauch
1874 wurde ein Amtsbezirk Schmauch gebildet, zu dem die Landgemeinden Bordehnen, Göttchendorf, Rudolfsmühle, Schmauch und die Gutsbezirke Klein Gillgehnen und Weeskenitt gehörten. 1881 wurde die Landgemeinde Sommerfeld hinzu gefügt, 1891 der Gutsbezirk Reichertswalde der Familie zu Dohna. Ab 1931 war der Amtsbezirk Schmauch reduziert auf Schmauch, Sommerfeld und Göttchendorf.
Schmauch wurde 1356 gegründet und war auch Kirchspiel. Es wird berichtet, dass der in Tilsit geborene Dichter der Freiheitskriege, Max von Schenkendorf, in seiner Jugend beim Pfarrer von Schmauch eine höchst strenge Erziehung erfuhr. Außerdem ließ sich hier die Quelle seiner ersten Kontakte mit der Romantik finden. Im Jahr 2006 feierte man das 650jährige Bestehen des Ortes. Zu diesem Anlass wurde neben dem ehemaligen Kriegerdenkmal vor der Kirche ein Gedenkstein mit der Inschrift „Skowrony – Schmauch 650 – Lecie“ aufgestellt und der Gemeinde Skowrony ein Feuerwehrauto – das zweite – übergeben. Zwischen beiden Gedenksteinen pflanzte man in Gegenwart des Bürgermeisters und des ehemaligen Schmauchers Kurt Jordan eine Linde. Kurt Jordan hatte 1998 eine Chronik von Schmauch publiziert, die bis 1945 reicht. [1]
Die bekannten Amtsvorsteher des Amtsbezirk Schmauch waren zwischen 1874 und 1930: Kreistaxator und Hofbesitzer Pelz in Alt Teschen (kommissarisch), Gutsbesitzer Bremer in Schwöllmen (kommissarisch), Besitzer Rehm in Sommerfeld, Besitzer Friedrich Nehm in Sommerfeld, Besitzer Friedrich Conrad in Schmauch.
Im Schmauch wurde am 22. Januar 1944 die Kabarettistin Gisela Oechelhaeuser geboren. Sie lernte Industrieuhrenmacherin und studierte an der Karl-Marx-Universität Leipzig Germanistik und Romanistik. Während ihres Studiums spielte sie bereits im Studententheater und wurde 1975 Mitglied des Studentenkabaretts academixer. Später war sie Dozentin für Schauspielkunst, Kabarettistin und Vizepräsidentin des Komitees für Unterhaltungskunst der DDR. Seit 1989 war sie als Kabarettistin in der Distel tätig, leitete diese nach der politischen Wende 1990.[2]
Leider stellte sich durch die Stasi-Unterlagenbehörde heraus, dass sie sich von 1978 bis 1980 als Inoffizielle Mitarbeiterin der Stasi verpflichtet hatte. Deshalb schied sie aus der Distel aus. Seitdem tritt sie mit politischen Soloprogrammen als freischaffende Kabarettistin auf.
Oechelhaeuser war von 1980 bis 1995 mit dem Minister für Kultur, Dietmar Keller, verheiratet.