Lawrowo – Loschen
Gut Loschen wurde um 1437 begründet. Es gehörte von 1817 durch Gustav Adolph von Saucken (1791 – 1858) bis zum Ende der deutschen Zeit zusammen mit den Nebengütern Ganitajny – Gomthenen und Poslusze – Poschloschen (beide heute polnisch) zur Familie von Saucken und befindet sich heute auf russischer Seite hart an der Grenze zu Polen. Die Landwirtschaftsfläche hatte gegen Ende der 1920er Jahre eine Größe von 736 ha, davon 505 ha Ackerland, 72 ha Wiesen und Weiden und 100 ha Forst und Gewässer. Der Viehbestand belief sich auf 170 Rinder, 100 Schweine, 800 Schafe und 86 Pferde – Kaltblüter und Trakehner-Warmblutzucht. Auf den Äckern baute man vornehmlich Zuckerrüben, Kartoffeln und Weizen an. Die Gutsgärtnerei lieferte große Mengen von Erdbeeren und Rhabarber. Die Wälder wiesen einen erheblichen Bestand an Dam- und Schwarzwild auf.
Das Gutshaus stammte aus dem 18. Jh. und wurde 1913 neobarock umgebaut. Im 1 Stock gabe es den “Weißen Saal” mit prächtigem Kamin und vielen Ahnenporträts als Rahmen für die gutsherrlichen Feste. Schon im 1. Weltkrieg wurden Gut Löschen erheblich zerstört, aber wieder rekultiviert. Der 2. Weltkrieg brachte das totale Aus.[1]
Bemerkenswerter Gutsherr auf Loschen war Oskar von Saucken (6. 1. 1833 – 27. 12. 1910), gestorben auf Gomthenen. Er gehörte dem Provinziallandtag und fünf Legislaturperioden lang dem Preußischen Abgeordnetenhaus an und war von 1886 – 1895 Landrat des Kreises Pr. Eylau.
Am östlichen Ortsausgang von Loschen gab es Hünengräber.
[1] Adrian von Saucken, Unbeschwerte Zeit, Kulturzentrum Ostpreußen in Ellingen, 2015, S. 22