Powarschen

Powiersze – Powarschen

Das Gut Powarschen südlich von Gr. Peisten gehörte zur Begüterung von Wilhelm Strüvy in Gr. Peisten und seelsorgerisch zum Kirchspiel Reddenau. Die Kirche in Reddenau steht noch heute.

In einer Aufstellung des Kammeramtes Worienen der Komturei Balga erschien erstmals 1437 urkundlich der Name des Gutes „Powersen“ , aus dem sich der Name Powarschen entwickelte. Namensgeber könnte ein Pruße namens Werse gewesen sein.

Gegen Ende des 15. Jhs. gelangten die Ländereien in den Besitz der Familie Tolcke. 1533 verkaufte Fabian Tolcke seinen Besitz, zu dem u. a. Powarschen gehörte, an Eberhard v. Tettau-Tolks, in dessen Familie das Gut über 300 Jahre lang blieb. 1830 zahlte Frau Landschaftsrätin v. Bergfeldt, geb. v. Tettau-Tolks, 18.000 Taler für Powarschen einschließlich der Vorwerke Grauschienen und Schwollmen, die sie jedoch bald abstieß. 1879 gehörte das Rittergut mit 317 ha einem Heinrich Dorguth. Die Witwe Wilhelmine Dorguth verkaufte Powarschen im Oktober 1909 an Wilhelm Strüvy. Das Gut blieb bis Kriegsende 1945 in seinem Besitz.

1932 gehörte zu dem Gut mit einer fast gleichen Fläche von 316 ha die Anteile Acker mit 120 ha, Wiesen mit 30 ha, Weiden mit 102 ha und Wald mit 60 ha. Man hielt Herdbuchvieh und züchtete das Deutsche Edelschwein. Die hiesigen fetten Weiden wirkten sich günstig auf die Milchproduktion aus. Verwaltet wurde der Betrieb von dem langjährigen Kämmerer Johann Böhnert.

Am 5. Februar 1945 wurde Gut Powarschen von der Roten Armee besetzt. Die Gebäude überstanden den Krieg ohne sichtbare äußere Schäden. Laut Information von 2012 steht zumindest das Herrenhaus unter Denkmalschutz.[1]


[1] Christian Maultzsch, 23. 5. 2014