Dönhofstädt

Geschichte von Drogosze – Groß Wolfsdorf/Dönhofstädt

Groß Wolfsdorf wurde 1361 gegründet. Der Name leitete sich ab von Konrad von Wolffersdorff aus einer alten sächsischen Adelsfamilie, der Anfang des 14. Jhs. das Land vom Orden erhalten hatte. Seit 1477 war die Familie von Rautter auf Gut Groß Wolfsdorf ansässig. Nachdem Friedrich v. Dönhoff (1639 – 1696) in die Familie v. Rautter eingeheiratet hatte, kaufte er 1681 das Gut Groß Wolfsdorf. Nachdem das alte Schloss, errichtet 1598 – 1606, durch Blitzeinschlag stark beschädigt war und danach verfiel, ließ sein Sohn Boguslaw Friedrich v. Dönhoff ein prächtiges Barockschloß auf einem solideren Standort dicht bei errichten. Mit seiner Frontlänge von 100 Metern war es das größte Schloss Ostpreußens und wurde von den Hohenzollernherrschern gerne als Residenz auf ihren Reisen in Ansoruch genommen. Man nannte nun den Gutsbezirk „Dönhofstädt“, während das Dorf seinen Namen Groß Wolfsdorf bis 1945 beibehielt. Nach dem 2. Weltkrieg galt für beide Komplexe der Name „Drogosze“.

Der letzte männliche Erbe der Dönhoff-Linie, Stanislaus Otto Graf von Dönhoff, fiel in jungen Jahren 1816 in einem Duell. Gut und Schloss erbte daraufhin seine Schwester Angelique Gräfin von Dönhoff, die später Georg Graf zu Dohna heiratete und diesen Besitz 1866 ihrer Nichte Marianne Gräfin zu Stolberg-Wernigerode hinterließ. Diese Familie besaß das Anwesen bis 1945. Letzte deutsche Eigentümer waren Udo Graf zu Stolberg-Wernigerode und sein Sohn Albrecht. Der Besitz mit Schloß, Hauptgut, Gestüt, Ziegelei, Sägewerk Molkerei, Brauerei und Vorwerken verfügte über eine Flächr von 5.664 ha. Nach dem Krieg zog eine Landwirtschaftsschule ins Schloss ein, die bis 1991 bestand.[1] Heute kann man das Schloss käuflich erwerben.



[1] Der Kreis Rastenburg in der Vergangnheit, Kulturzentrum Ostpreu0en in Ellingen, 2018, S. 17