Molditten

Moldyty – Molditten

Im Tal der Zaine (Sajna) östlich von Rößel, von der Straße in Richtung Bisztynek – Bischofstein aus gut zu sehen, steht in Molditten ein Gutshauskomplex. Hier wohnte eine Mâitresse Augusts des Starken – König von Polen, Kurfürst von Sachsen, und der hielt sich öfter hier auf.

Die Kinder aus dieser Verbindung führten den Namen der Grafen von Zeiguth (siehe dazu: Lindenau im Kreis Braunsberg), so Albrecht Sigismund von Zeigut-Stanislawski. Er wurde Kammerherr am sächsischen Hof, Finanzminister und Minister des Geheimkabinetts, dazu Reichsgraf und ab 1736 preußischer Generalpostmeister.

1737 heiratete von Zeigut-Stanislawski die älteste Tochter von Friedrich Ludwig Herzog von Holstein-Beck und erhielt dazu von Sybille von Schedin-Czarlinski, seiner Urgroßmutter, Gut Molditten geschenkt. Er veranlasste 1741 den Bau des Herrenhauses, ließ sich selbst jedoch auf Gut Lindenau nieder, das er 1740 seinem Schwiegervater abgekauft hatte. Molditten überließ er seinen Brüdern.

Das Herrenhaus aus dem 17. Jh. wurde später mehrfach verändert, in den 1980er Jahren aber ziemlich brutal modernisiert, so dass von der einstigen Pracht nichts mehr zu erkennen ist. So ließ man ohne Rücksicht auf denkmalpflegerische Gesichtspunkt neue Fenster einbauen, die Fassade mit grauem Betonputz versehen und die roten Dachziegel durch graues Eternit ersetzen. Immerhin steht das Haus noch und im Giebelfeld ist das Wappen der von Sulima-Stanislawski erkennbar. Das Haus ist heute Eigentum der AWRSP (Staatliche Agentur für Landwirtschaftliche Immobilien – Stand 2001).