Tilsiter Käse

Käsereien bestanden bereits zur Ordenszeit. Die eingewanderten Holländer Mennoniten, die seit 1713 mit 105 Familien in der Memeler Niederung siedelten und in großen Mengen ihren „Mennonitenkäse“ vermarkteten, und auch die Salzburger verbesserten die Produktionsverfahren. Vor 1845 wurde in Plauschwarren/Milchbude bei Tilsit von einer Frau Westphal, geb Klunk (um 1790 – 1845) aus der Schweiz, Molkereibesitzerin […]

Tilsits Wirtschaft

Die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt Tilsit war schon zur Ordenszeit stark von den logistischen Möglichkeiten auf der Memel geprägt. Holz, Getreide, Hülsenfrüchte, Nüsse, Hanf, Felle etc. wurden nach Königsberg geliefert und von dort weiterverkauft. Im Gegenzug gelangten Salz, Heringe, Tuche und Gebrauchsgüter als Handelsware nach Tilsit, die von hier aus verteilt oder mit Schiffen in […]

Umgebung von Tilsit – Schilleningken/Hegehof

Unweit südwestlich von Tilsit gab es den Ort Zalesse – Schilleningken, umbenannt am 3. Juni 1938 in Hegehof. Dazu gehörte das Gut Adlig Schilleningken, dessen letzter deutscher Besitzer Dr. Hans Reimer war. Seine Witwe Edelgarde ist eine Tochter des Feldmarschalls Erwin v. Witzleben, der wegen seiner Teilnahme am Widerstand und am Stauffenberg-Attentat am 8. August […]

Weitere Prominente in Tilsit

Johannes Bobrowski (9. 4. 1917 – 2. 9. 1965), Schriftsteller, wurde in Tilsit, Gartenstraße 7, geboren und verlebte seine Kindheit und Jugend dort an der Memel. Der Vater war Schaffner und Steno-Lehrer, die Vorfahren stammten aus Polen. Während die Familie nach Königsberg umzog, blieb Johannes zunächst bei der Großmutter in Wilkischken bei Tilsit, besuchte dann […]

Tilsit

Geschichte des Kreises Tilsit-Ragnit Bis zum Versailler Vertrag als Abschluss des 1. Weltkriegs wurde Ostpreußen im Norden durch eine Grenze abgeschlossen, die vom östlichen Schmalleningken an der Memel bis Nimmersatt nördlich der Stadt Memel reichte, seit dem Frieden am Melnosee 1422 fast genau 500 Jahre Bestand gehabt hatte und allgemein anerkannt war. Verwaltungsmäßig gab es […]

Das Tilsiter Realgymnasium

Als die Stadtverordneten von Tilsit im 19. Jh. darum bemüht waren, an dem bestehenden Gymnasium den Unterricht der Altsprachen Griechisch und Latein um die Naturwissenschaften und neuere Sprachen zu ergänzen, richtete man eine höhere Bürgerschule zur Hebung des Gewerbes und des Handels ein, die am 30. Oktober 1839 eingeweiht wurde. Steigende Schülerzahlen machten sehr bald […]

Der Schuster Wilhelm Voigt, bekannt als der „Hauptmann von Köpenick“

Wilhelm Voigt (13. 2. 1849 – 3. 1. 1922) wurde in Tilsit geboren. Seine Mutter hieß Helene Ussat (1822 – 1878) und war aus Coadjuthen. Sie heiratete den Schuhmachergesellen Friedrich Wilhelm Voigt aus Kallkappen, einem Vorort von Tilsit. Wilhelm lernte Schuster wie sein Vater. Schon mit 14 Jahren erwischte man Wilhelm bei einem kleinen Diebstahl. […]

Geschichte der Stadt Tilsit

Bei Tilsit mündet die Tilse in die Memel. Die Beschaffenheit des Geländes an dieser Stelle ergab den Namen: litauisch „tilszus“ hieß „sumpfig“. Bereits zur Zeitenwende um Christi Geburt war die Gegend um das spätere Tilsit besiedelt. Das ist dokumentiert durch eine Nekropole bei Splitter, die 1936 bis 1940 archäologisch untersucht und auf ein Bestehen von […]

Jüdische Geschichte in Tilsit

Zum Ende des 18. Jhs. wurde Tilsit nach Pogromen und Verfolgungen im Zarenreich zunehmend einbeliebtes Einwanderungsziel für russische Juden, denn hier florierte der Handel und bot Chancen für ein besseres Leben. Waren sie zunächst Hausierer und Altwarenhändler, gingen sie, nachdem ihnen1812 die bürgerlichen Rechte in Preußen verliehen worden waren, biederen Berufen wie Ladenbesitzer, Handwerker und […]

Kirchen und Friedhöfe in Tilsit

Von den einst zahlreichen Kirchen in Tilsit sind die meisten dem Krieg und dem nachfolgenden Atheismus zum Opfer gefallen. Die Kreuzkirche wurde bis 1911 nach Plänen von Baurat Siebel aus Bethel bei Bielefeld neogotisch errichtet. Die Kriegszeit hatte sie unbeschadet überstanden. In den 1970er Jahren verwendete die Firma Raduga, deren Arbeit für den Militärsektor der […]