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Suche Infos / aktuelle Verkehrssituation im militärischen Sperrgebiet Schirwindt

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Hallo , ich freue mich, dieses Forum gefunden zu haben. Meine Vorfahren haben in Auengrund gelebt, (auch Wözcupchen genannt) es liegt oder lag an der Straße Schloßberg-Schirwindt ca. 17 km vor Schirwindt. Ich weiß, dass das Sperrgebiet ist, habe aber schon von vielen gehört, die dort waren, einer mit einem Litauer über die "kleine" Grenze (das wäre mir zu gefährlich) , einer mit normalem PKW und viele per Taxi von Schloßberg. Es ist auch bekannt, dass die Militärs aus unerfindlichen Gründen versuchen, die Strecke unbefahrbar zu machen obwohl das Gebiet lange nicht mehr als militärisches Übungsgebiet genutzt wird. Angeblich gibt es dort gelegentlich Streifen, die aber umgänglich sind. Alles sehr unsichere Informationen, hinzu kommen 2 Visa, die man braucht etc... Nun aber meine Frage : Hat jemand konkrete Informationen über den aktuellen Zustand vor Ort ? War jemand in letzter Zeit dort und hat er ähnliche Erfahrungen wie die oben geschilderten gemacht ? Kann man in Zukunft eine etwas zivilisiertere Form des Tourismus auch in diesen künstlich verbarrikadierten Gebieten erwarten ? Wie ist Ihre Meinung dazu ?

Herzlichen Dank im Voraus für die Antwort und viele Grüße

Ralf

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Hallo

über Schirwindt kann ich nicht viel sagen. Meine Frau und ich waren vor 3 Jahren in Pillkallen weil ich den Geburtsort meiner Mutter besuchen wollte (Geburtsname Grigoleit). Von Schloßberg selber ist nicht viel übriggeblieben.. allein, die Schule was noch da und das Haus daneben, in dem sie gewohnt hat. Dann ein paar Häuser drumrum... der Gedenkstein im Park (der ehemalige Friedhof) ist noch da aber recht verwittert.... es gibt ein Heim für geistig Behinderte daneben. Während wir da waren war dort ständig laute Musik.

Die Menschen dort haben wir als sehr freundlich erlebt. Militärpatroullien hab ich nicht erlebt. Etwas zur Einreise: wir wollten ursprünglich über Kybartiai (LT) einreisen weil das am Nächsten lag. Als wir dort ankamen haben wir erfahren, dass die Einreise mindestens ein Tag dauert und dass normalerweise eh nur LKWs dort abgefertigt werden. Wir sind dann über Landstraßen direkt an der Grenze entlang (also auch am ehemaligen Schirwindt vorbei bzw durch Kudirkos Naumiestis hindurch) bis nach Tilsit / Sovetsk gefahren und sind dort eingereist. Wir sind selbst mit unserem deutschen Auto (5 Jahre alter Toyota Corolla damals) dort eingereist - keine Probleme.

Fotos sind hier:
https://picasaweb.google.com/101976452686246079222/BesuchKaliningraderOblast200 9" target="_blank" rel="noopener noreferrer"> https://picasaweb.google.com/101976452686246079222/BesuchKaliningraderOblast2009

Ich muß allerdings etwas klarstellen: Meine Frau ist Litauerin und spricht fleißend russisch... allerdings haben wir auch die Erfahrung gemacht dass das nicht unbedingt immer hilft. Auf Litauischer Seite natürlich schon aber auf russischer Seite eigentlich nur beim Kontakt mit den Einheimischen. An der Grenze war es tatsächlich so dass die Grenzer recht unfreundlich mit uns umgegangen sind als meine Frau sich mit ihnen auf russisch verständigt hat. Bei der Ausreise hab ich ihr gesagt dass ich es mal versuche ... und sieh da, mit einem Deutschen, der kein russisch spricht gehen die viel freundlicher um. Ich konnte mich sogar auf dem Platz vor der Grenze 'vordrängeln' (da war ein gebührenpflichtiger Parkplatz, in den man normalerweise einfahren sollte und dort warten sollte bis der eigentlich Schlagbaum von der Grenzanlage geöffnet wurde... der war aber auch von der normalen Straße einfahrbar... da war ich mal frech).

Also alles im Allen: keine Probleme. Wenn Du ein Reiseführer suchst: mein Schwager unterrichtet Geschichte der Universität von Schaulen (Siauliai), Er kann ein bisschen Deutsch und er kann Englisch und Russisch (neben ein paar anderen Sprachen). Ich kann ihn fragen ob er Dich / Euch begleiten würde).

Mach Dich darauf gefaßt, dass es Auengrund nicht mehr gibt. Wir sind an so vielen Hügeln auf sonst flachen Ebenen vorbeigefahren wo man beim näheren Hinsehen erkennen konnte, dass da mal ein Haus oder Hof gestanden hat... mittlerweile sind diese Ruinen zugewachsen und man findet nichts mehr außer vielleicht ein paar Mauersteine wenn man gräbt.... auf der litauischen Seite kann man glaub ich mehr entdecken... aber das ist auch nicht sooo doll.

Wir sind nach Dobrovolsk / Pillkallen / Schloßberg auch nach Königsberg gefahren - das wollten wir uns dann doch mal anschauen. Auf dem Rückweg sind wir dann noch durch Heinrichswalde / Slawsk durch. Dort ist mein Onkel geboren worden. Alles im Allen war das quasi ein verlängertes Wochenende.

Ehrlich gesagt find ich die Litauische Seite interessanter und schöner... mit Taurage (Tauroggen) und dem Rombinasberg mit Bithenen (Biteniai):
https://picasaweb.google.com/101976452686246079222/RombinasBergImSommer2009?authkey=Gv1sRgCMuBtfvk_9fEsw E" target="_blank" rel="noopener noreferrer"> https://picasaweb.google.com/101976452686246079222/RombinasBergImSommer2009?authkey=Gv1sRgCMuBtfvk_9fEswE
Von dort aus kann man Sovetsk / Tilsit sehen.

alles Gute
Hans

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Hallo Hans, sorry, dass ich jetzt erst schreibe, ich war solange nicht mehr hier auf der Seite. Tausend Dank für die ausführlichen Informationen und Fotos, klasse gemacht !!! Du hast wohl Recht, ob es lohnt, dort in der "Steppe" zu stehen und Steine zu finden weiß man nicht, ich hätte nur einmal gern das Gefühl, auf dem ehemaligen Boden meiner Vorfahren zu stehen, vielleicht lasse ich mir damit noch ein paar Jahre Zeit, vielleicht werden ja noch andere Grenzübergänge geöffnet oder Formalitäten erleichtert. Aber Litauen und Polen sind sicher einfacher zu erreichen und auch eine Reise wert.

Viele Grüße und alles Gute

Ralf

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