Der Geheimdienst FSB will das Geheimnis des Lasch-Bunkers enthüllen
03.03.2013
Nach dem Krieg machte man aus dem Lasch-Bunker ein Museum, das die heldenhafte Eroberung Königsbergs durch die Rote Armee glorifizierte.
Am 28. Februar 2013 haben Kaliningrader Heimatforscher zusammen mit Mitarbeitern der regionalen FSB-Verwaltung eine der Wände im Bunker des letzten Stadtkommandanten Königsbergs, Otto Lasch, durchbrochen. Wie ein Korrespondent von REGNUM vor Ort berichtet, sind die Arbeiten im Zimmer Nummer 10, wo sich ein Erdgang oder ein Geheimzimmer vermuten lässt, durchgeführt worden.
Der stellvertretende Leiter des Kaliningrader historisch-künstlerischen Museums, Anatoli Walujew, teilte dem Korrespondenten von REGNUM mit, dass 1945 gerade im Zimmer Nummer 10 die Kapitulationsverhandlungen stattgefunden hatten. “Zuerst haben Pioniere das Zimmer abgesucht und danach erlaubt, die Arbeiten zu beginnen”, sagte Walujew.
Es wurden einige Löcher durch die Wand gebohrt und danach schlug man mit einem schweren Hammer auf die Ziegelwand. Journalisten, die sich im Zimmer versammelt hatten, nahmen den Prozess auf, ungeachtet von Staub und Lärm.
Nach 15 Minuten entstand ein großes Loch, dahinter sah man eine Betonwand. Diese Wand wurde wiederum durchbohrt und durch die Bohrung eine Videosonde durchgelassen.
Die Videosonde gab an, dass es hinter der Wand einen gewölbten Eingang gibt, der mit Bauschutt gefüllt ist. “Die Wanddicke beträgt 1,5 Meter. Wir haben 30 cm durchbohrt und sind auf den Bauschutt gestoßen. Es wird vermutet, dass es hinter der Wand einen Absatz gibt, der hinabführt. Vielleicht gibt es da eine Wendeltreppe”, erzählte dem Korrespondenten von REGNUM ein Vertreter der Suchgruppe “Königsberg-13”, Alexander Wassiljew.
Diese Vermutungen basieren auf Erinnerungen eines der ersten russischen Umsiedler, der dem Geheimdienst FSB die Details mitgeteilt hat. “Als dieser Mann noch ein Kind war, war er im Bunker und sah einen Erdgang, der gerade aus dem heutigen Zimmer Nummer 10 unter dem Winkel 45 Grade nach unten führte. Er sah auch, wie russische Soldaten aus dem Erdgang deutsches Kriegsmaterial herausbrachten”, erzählte ein Vertreter der regionalen FSB-Verwaltung.
Die Arbeiten im Bunker werden fortgesetzt.
(Andrey Konstantinow, Moskau, 1. 3. 2013)