Vor 150 Jahren wurde der bekannte Pathologe Max Askanazy in Stallupönen geboren
27.02.2015
Max Askanazy (24. 2. 1865 – 23. 10. 1940) wurde in Stallupönen als Sohn von Joseph Samuel Askanazy und dessen Frau Nanny. Er besuchte das Kneiphöfische Gymnasium in Königsberg und ließ sich an der Albertina unter Ernst Neumann (1834 – 1918) zum Pathologen ausbilden. Promotion 1890, Habilitation 1984 im Bereich Allgemeine Pathologie, Pathologische Anatomie und Mykologie. 1905 nahm er den Ruf an den Lehrstuhl für Allgemeine Pathologie und Pathologische Anatomie der Universität Genf an, wo er 1939 emeritierte. Sein Hauptarbeitsgebiet war die Blutpathologie. Dabei fußte er auf den Forschungen der Universität Königsberg, wo 1868 das Knochenmark als Blutbildungsorgan entdeckt worden war, wodurch die Albertina seitdem als Geburtsstätte der modernen Blutbildung gilt. Seine eigenen Forschungen veröffentlichte er in dem Werk “Knochenmark und die Blutbildung”, das als pathologisches Standardwerk gilt. Weiteres Forschungsgebiet war die Parasitologie, wo er den Leberegel entdeckte, der, wie er wusste, seine Larven in verschiedenen Fischen im Kurischen Haff ablegte. Aus der Erkenntnis, dass eine Infektion wie die durch Leberegel zu bösartigen Geschwülsten führen konnte, veranlasste ihn, die experimentelle Geschwulstforschung aufzubauen. 1928 wurde Askanazy Vorsitzender der Deutschen Pathologischen Gesellschaft und 1935 erhielt er das Ehrenbürgerrecht des Kantons Genf. Damit war er als Jude für die Nazis sakrosankt. Er war nicht nur ein anerkannter Pathologe, sondern auch ein glänzender Redner.