Leckere Wurstwaren aus dem Ermland

“Ich bewahre den Geschmack Ermlands und mache ihn zugleich zugänglich, meine Leidenschaft ist meine Arbeit!” – so überraschte mich ein fröhlicher, blonder Mann während der Slow Food-Messe (dt. “Langsame Essenszubereitung”) in Stuttgart.
Es war selbstverständlich für mich, dass er einer von denen ist, derer Mutter eine Deutsche war, aber nach dem Krieg einen polnischen Ehemann gefunden hat. Dank des polnischen Namens war es für die Kinder leichter, in der polnischen Gesellschaft unterzutauchen, kein unnötiges Aufsehen zu erregen und die unbequeme Abstammung zu vergessen. Nach Jahren lässt ihnen etwas aber keine Ruhe und mit allen Kräften suchen sie die Antwort auf die Frage: Wer bin ich eigentlich? Wer sonst – außer einiger Hitzköpfe, die man jedoch an einer Hand abzählen kann – würde sich für irgendein “Ermland” interessieren? In der Bundesrepublik ist Ermland einfach Polen, Piroggen und löchrige Straßen und in Polen wird es mit Masuren, Seen und Bier im Zelt gleichgesetzt.